Studie: Wer in Corona-Zeit Mutter wurde, blieb länger daheim
Kaum waren die Frauen pandemiebedingt mehr zu Hause, kamen ihnen in der Familie wieder stärker die sogenannten Sorge-Aufgaben zu. Wer erstmals Mutter wurde, kehrte auch später ins Erwerbsleben zurück.
Die Pandemie hat einer Untersuchung zufolge dafür gesorgt, dass Frauen, die in dieser Zeit Mutter wurden, später als sonst in den Arbeitsmarkt zurückkehrten. Das geht aus einer am Montag in Nürnberg veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervor. Der Grund dafür, dass die Frauen länger zu Hause blieben, dürfte die erschwerte außerhäusliche Kinderbetreuung gewesen sein, so die Wissenschaftlerinnen. So seien coronabedingt immer wieder Einrichtungen geschlossen worden, was die Mütter, die vorwiegend Elternzeit genommen hätten, verunsichert habe.
Laut Mitteilung fingen von allen Müttern, die ihr Baby zwischen März und Oktober 2018 bekamen, 40 Prozent ein Jahr nach der Geburt wieder zu arbeiten an. Nach 18 Monaten habe der Anteil der Rückkehrerinnen bei 62 Prozent gelegen. Anders sehe das Verhalten bei jenen Frauen aus, die zwischen März und Oktober 2020 Mutter geworden seien. Der Anteil jener, die nach einem Jahr wieder ihre Berufstätigkeit aufnahmen, habe 35 Prozent betragen, nach 18 Monate sei er bei 50 Prozent gelegen. Dabei habe es keine Rolle gespielt, ob es sich um Branchen gehandelt habe, die über- oder unterdurchschnittlich stark von Kurzarbeit betroffen gewesen seien.