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Studie: Waldsterben in Schutzgebieten gefährdet Trinkwasserqualität

Das Waldsterben in deutschen Wasserschutzgebieten führt einer aktuellen Studie der Universität Freiburg zufolge zu einer Verschlechterung der Trinkwasserqualität. Wie die Universität am Donnerstag mitteilte, untersuchte das Forscherteam die Nitratkonzentrationen im Grundwasser exemplarischer deutscher Wasserschutzgebiete. Das Ergebnis: In Gebieten, die einen erheblichen Waldverlust erlitten hatten, kam es zu einer Verdopplung der durchschnittlichen Nitratkonzentrationen. Typische Nitratquellen sind Landwirtschaft, Städte und Industrie, während Wälder Nitrat aktiv zurückhalten und so das Grundwasser schützen. Das schnelle Absterben von Bäumen kann diese Schutzfunktion jedoch beeinträchtigen.

„In Deutschland sind 43 Prozent der Wasserschutzgebiete bewaldet, daher ist die Gesundheit der Wälder entscheidend für den Erhalt der Wasserqualität“, sagte Carolin Winter, Erstautorin der Studie und Hydrologin an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg. Die Forscher konnten zeigen, dass innerhalb von drei Jahren nach Beginn der Dürreperiode 2018 etwa fünf Prozent der Waldflächen in Wasserschutzgebieten abgestorben waren. Die Auswirkungen auf die Wasserqualität variierten dabei stark zwischen den verschiedenen Gebieten. Die Forscher warnen zudem vor potenziell verzögerten Effekten, die sich erst in den kommenden Jahren zeigen könnten. Die interdisziplinäre Studie wurde in der Fachzeitschrift Earth’s Future veröffentlicht. (0952/24.04.2025)