Studie: Viele junge Pflegekräfte erwägen Berufsaufgabe

Einer neuen Studie zufolge sind große Teile der Nachwuchspflegekräfte so unzufrieden in ihrem Beruf, dass sie über einen Jobwechsel nachdenken. „Knapp ein Drittel der jungen Pflegekräfte hat im vergangenen Jahr darüber nachgedacht, den Beruf aufzugeben“, heißt es in einer Mitteilung der Krankenkasse Barmer in Berlin vom Mittwoch. Gründe dafür seien hohe Belastungen, Druck und ökonomische Zwänge. Die Kasse hat die repräsentative Erhebung gemeinsam mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung erstellt.

Analysiert wurden im Juni 2023 Ressourcen und Belastungen von rund 1.000 Pflegekräften in der ambulanten und stationären Versorgung. „Pflegekräfte arbeiten häufig an der Belastungsgrenze und auch darüber hinaus. Deshalb müssen alle Beteiligten wirksame Strategien zur Bewältigung des Alltagsdrucks entwickeln“, sagte Professor Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Neben besseren Arbeitsbedingungen seien Selbstfürsorge und eine verantwortungsvolle Führung wichtige Schlüsselfaktoren, um dieses Ziel zu erreichen.

Insbesondere Pflegekräfte im Alter von bis zu 29 Jahren gaben in der Umfrage an, in den zurückliegenden Monaten aufgrund von Stress und Druck schon öfter an eine Berufsaufgabe gedacht zu haben. Mit einem Anteil von rund 28 Prozent lag der Wert in dieser Altersgruppe bei allen Befragten am höchsten. Am niedrigsten war dieser bei den 40- bis 49-Jährigen mit gut 18 Prozent.