Studie über Long-Covid in Jena

Bis zu zehn Prozent der mit Covid-19 infizierten Bevölkerung leidet nach Abklingen der akuten Infektion einer Studie zufolge an Langzeitfolgen.

Bis zu zehn Prozent der mit Covid-19 infizierten Bevölkerung leidet nach Abklingen der akuten Infektion einer Studie zufolge an Langzeitfolgen. Auch nach über einem Jahr kämpfe ein Fünftel der Betroffenen mit einer schweren Erschöpfungserkrankung, teilte das Uniklinikum Jena am Dienstag unter Berufung auf eine Langzeitstudie des krankenhauseigenen Jenaer Post-Covid-Zentrums am Dienstag mit.

Fast alle Betroffenen beklagten demnach zunächst mehrere Langzeitsymptome, mit der sie sich im Post-Covid-Zentrum vorgestellt hatten. Am häufigsten seien neuropsychologische Beschwerden angegeben worden. Etwa 80 Prozent litten dabei an Fatigue, einer schweren Erschöpfung, zwei Drittel berichteten von Konzentrationsschwäche und über die Hälfte von Gedächtnisstörungen. Bei körperlichen Symptomen überwogen Kopf- und Muskelschmerzen, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit, Riech- und Schmeckstörungen.

Insgesamt 1022 Patienten und Patientinnen seien im Rahmen dieser Langzeitauswertung betrachtet worden. Long-Covid sei ist eine langwierige Erkrankung und eine Verbesserung nur langsam erreichbar.

Ein großes Problem sei, dass viele Patienten arbeitsunfähig beziehungsweise in der Versorgungsarbeit in der Familie deutlich eingeschränkt seien. Das mache die soziale Dimension der Erkrankung deutlich. Nach Ansicht des Leiters des Post-Covid-Zentrums, Andreas Stallmach, benötigen diese Patienten interdisziplinäre Therapiekonzepte. Diese müssten in weiteren Studien bewertet werden, um eine wirksame Behandlung anbieten zu können