Das Gesundheitswesen in Deutschland wird nach einer Studie zunehmend digitaler. Seit Anfang Januar seien bereits insgesamt 22 Millionen elektronische Rezepte ausgestellt worden, das war jedes zweite Rezept, heißt es im “E-Health-Monitor” der Beratungsgesellschaft McKinsey, der am Mittwoch vorgestellt wird und dem “Handelsblatt” exklusiv vorab vorliegt. Seit Januar müssen Rezepte elektronisch ausgestellt werden.
Studienautor und McKinsey-Partner Tobias Silberzahn spricht von einem “durchaus starken Start” des elektronischen Rezepts. Der Experte geht laut “Handelsblatt” davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte die allermeisten Rezepte digital ausgestellt werden können.
Grund für die Startschwierigkeiten sind auch technische Probleme in Hausarztpraxen. 69 Prozent klagen dem Report zufolge über wöchentliche oder sogar tägliche Probleme mit der Telematik-Infrastruktur (TI) – eine Art digitale Anbindung für die Praxen -, um Daten austauschen zu können.
Lichtblicke gibt es laut dem E-Health-Report bei Apps und Software auf Rezept. Die Kosten können von den Krankenkassen übernommen werden. Die Programme decken ein breites Spektrum ab: von Wirbelsäulen- und Stoffwechselerkrankungen über Krebs bis zu Burn-out. 2023 dürfte sich die Zahl dieser digitalen Gesundheitsanwendungen laut dem Report auf rund 235.000 belaufen haben – mehr als doppelt so viele wie 2022. Das Marktvolumen lag laut dem Report bei rund 125 Millionen Euro.