Frauen arbeiten öfter in Teilzeit und zeitweise gar nicht. Daher erhalten sie deutlich weniger Rente als Männer – vor allem in Westdeutschland. Ostdeutsche Frauen stehen besser da als Frauen im Westen.
Männer erhalten im Bundesdurchschnitt deutlich höhere Renten als Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos am Donnerstag. Besonders groß sei die Lücke in den westdeutschen Bundesländern mit 66 Prozent mehr gesetzlicher Rente für Männer.
Während Frauen 2023 im Bundesdurchschnitt einen Rentenzahlbetrag von 936 Euro erhielten, bekamen Männer monatlich 491 Euro mehr Geld. In Ostdeutschland war die Lücke zwischen den Geschlechtern mit 16 Prozent deutlich kleiner als in Westdeutschland. Rentnerinnen in Ostdeutschland bekamen im Durchschnitt 1.218 Euro, 357 Euro mehr als im Westen.
Zugleich stellt die Studie fest, dass die Renten der Frauen bei wachsender Erwerbstätigkeit binnen zehn Jahren deutlich stärker gestiegen sind als die der Männer: Die Durchschnittsrente der Frauen stieg von 2013 bis 2023 um 62 Prozent, die der Männer um 30 Prozent.
Hintergrund, so die Studie, seien die typischen Unterschiede in den Erwerbsbiografien. Frauen arbeiteten häufiger in Teilzeit und hätten durch Kinder mehr Unterbrechung in ihrer Erwerbstätigkeit. Auch arbeiteten sie häufiger in schlechter bezahlten Berufsfeldern. Zugleich zeige sich die historisch höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen in den ostdeutschen Bundesländern.
Die Differenz bezieht sich auf die Rentenzahlbeträge – also die monatlich ausgezahlte gesetzliche Rente nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen, die aus eigenen Rentenansprüchen erworben wurde. Insgesamt liegt der Rentenzahlbetrag im Schnitt beider Geschlechter bei 1.149 Euro. Das, so Gesamtverband, reiche nicht aus, weshalb zusätzliche Altersvorsorge nötig sei.