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Studie: Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz löst Stress aus

Ist KI eher Chance oder Bedrohung? Laut einer neuen Studie empfinden Beschäftigte den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Job als Stresstest. Zwar sehnen sie sich nach Entlastung, fürchten aber einen Kontrollverlust.

Für Beschäftigte ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt offenbar ein psychologischer Stresstest. Das zeigt die Studie “KI und die Zukunft der Arbeit: Stresstest für Führung und Zusammenarbeit” des rheingold Instituts für die randstad Stiftung, die am Dienstag in Köln vorgestellt wird. Im privaten Bereich bereitet die Nutzung von KI den Menschen demnach weniger Sorge: Dort setzen sie sie zur Reiseplanung ein, aber auch als Gesprächspartnerin oder eine Art Therapeutin.

78 Prozent der für die Studie befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehen in KI neue Chancen für die Arbeitswelt – doch haben sie gleichzeitig Angst, durch KI entwertet oder ersetzt zu werden. “Für viele unserer Befragten fühlt sich KI an wie die Geschichte vom Zauberlehrling”, sagt Leonie Allofs, Studienleiterin am rheingold Institut. “Man ruft Geister herbei, um sich von mühsamer Arbeit zu entlasten – und plötzlich geraten die Dinge außer Kontrolle. Genau diese Mischung aus Sehnsucht nach Entlastung und Angst vor Kontrollverlust prägt die Haltung vieler Beschäftigter gegenüber KI.”

Laut Studie fehlen in den meisten Unternehmen bislang Strukturen, um Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz bewusst in die Arbeitsvorgänge zu integrieren. Daher fühlen sich nach Ausweis der Studie nur 40 Prozent der Befragten beim Thema Datenschutz und Compliance im Umgang mit KI sicher. 39 Prozent der Befragten trauen sich demnach zu, Fehler beim Einsatz der KI zu erkennen. Für die Mehrheit bleibe beim Umgang mit KI ein gewisses Risiko.

“Unternehmen dürfen die Einführung von KI nicht allein als technische Aufgabe begreifen”, betont Johannes Dorn, Geschäftsführer des rheingold Instituts. “Es braucht jetzt klare Leitplanken, transparente Kommunikation und Räume für offene Diskussion.” Nur wenn Ängste ernst genommen würden und Orientierung gegeben werde, könne KI vom Unsicherheitsfaktor zum gestaltbaren Motor einer neuen Arbeitskultur werden.