Studie: Kinder und Jugendliche in MV wollen mehr mitbestimmen

Die meisten Kinder in Mecklenburg-Vorpommern möchten einer Studie zufolge bei Entscheidungen, die sie betreffen, mehr mitreden. 69 Prozent können in ihren Familien häufig mitbestimmen, in Schulen sind es nur noch 30 Prozent, wie das Deutsche Kinderhilfswerk am Montag mitteilte. In Vereinen können 32 Prozent der Kinder und Jugendlichen häufig mitbestimmen, in Jugendzentren und Jugendclubs trifft das auf 22 Prozent zu. Bei kommunalen Entscheidungen sei das Niveau „katastrophal“, hieß es. Hier geben nur sechs Prozent der Kinder und Jugendlichen an, dass sie häufig bei Entscheidungen mitbestimmen können. Für die Umfrage wurden deutschlandweit 3.218 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren befragt.

„Frühe Beteiligungserfahrungen fördern die sozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen und leisten zugleich einen fundamentalen Beitrag zur langfristigen Stärkung unserer Demokratie“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks, Holger Hofmann. Trotz des großen Wunsches nach Mitsprachemöglichkeiten würden Kinder und Jugendliche in der Praxis regelmäßig übergangen, gerade bei kommunalen Entscheidung. Dort liege MV zwar knapp über dem bundesweiten Durchschnitt, der bei fünf Prozent liegt. Aber Mitbestimmungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen müssen auf allen Ebenen zum Standard werden, betonte Hofmann.

Deutschlandweit sagen 57 Prozent der Kinder und Jugendlichen, dass sie in ihren Familien bei Entscheidungen häufig mitbestimmen können, in Schulen sind es nur noch 29 Prozent. In Vereinen gehört für 24 Prozent der Kinder und Jugendlichen Mitbestimmung häufig zum Alltag. 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die Freizeiteinrichtungen wie Jugendzentren oder Jugendclubs nutzen, sagen, dass sie dort häufig mitbestimmen können.