Die Älteren bremsen, die Jüngeren begrüßen den Fortschritt? Diese Vorstellung trifft im Hinblick auf Familienbilder eher nicht zu, wie eine neue Umfrage zeigt.
Männer, die auf ihre Kinder aufpassen, statt der Karriere nachzugehen: Nach einer aktuellen Studie denken die Baby-Boomer in der Care-Arbeit fortschrittlicher als die jüngeren Generationen. Zu diesem Schluss kommt eine am Mittwoch in Hamburg veröffentlichte Umfrage zum Weltfrauentag am 8. März.
Dass ein Mann, der zuhause bleibt und sich um die Kinder kümmert, nicht wirklich ein Mann ist – dem stimmt in Deutschland jeder Fünfte (21 Prozent) zu. Der Blick auf die Generationen offenbart laut Befragung indes deutliche Brüche: Während sich nur 8 Prozent der Baby-Boomer dieser Meinung anschließen, sehen mehr als ein Drittel der Millennials (35 Prozent) und ein Viertel der Gen Z (26 Prozent) die Männlichkeit durch Care-Arbeit bedroht; in der Generation X ist es jeder Fünfte (18 Prozent).
Auch in der globalen Betrachtung sind es die jüngeren Befragten aus der Gen Z und Millennials, die am ehesten einen Verlust von Männlichkeit befürchten. Sie sind auch häufiger der Ansicht, dass die Emanzipation weit genug fortgeschritten sei: Eine klare Mehrheit der Generation Z (57 Prozent) bzw. Millennials (59 Prozent) vertritt diese Meinung; bei den Boomern sind es nur zwei von fünf Befragten (43 Prozent).
Die Generation Baby-Boomer umfasst die zwischen 1946 und 1964 Geborenen. Es folgt die Generation X (1965 bis 1979), die Generation Y oder auch “Millennials” (1980 bis 1995) sowie die Generation Z (1996 bis 2010).
Bei der Online-Umfrage wurden mehr als 24.000 Personen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren aus 31 Ländern befragt. In Deutschland umfasste die Stichprobe des Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos etwa 1.000 Personen.