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Studie: Jobwechsel lohnt sich doppelt

Wer sich einen neuen Job sucht, kann im Schnitt mit mehr Gehalt rechnen. Eine Studie beleuchtet, was die Vorteile eines Jobwechsels sind. Sie zeigt auch, dass Geld nicht unbedingt zufrieden macht.

Ein Jobwechsel hat laut einer aktuellen Studie zwei Vorteile: durchschnittlich mehr Gehalt und steigende Zufriedenheit. In Zeiten des Fachkräftemangels wird jährlich fast ein Drittel der Beschäftigungsverhältnisse neu begonnen oder beendet, wie die Bertelsmann-Stiftung am Mittwoch in Gütersloh mitteilte. Wechsler könnten mit einem Gehaltszuwachs von durchschnittlich bis zu sieben Prozent rechnen.

Laut der repräsentativen Studie ist das neue Gehalt bei einem Wechsel abhängig davon, wie groß der Sprung in einen neuen Job ist. Einen Berufswechsel, verbunden mit einem höheren Anforderungsprofil, belohne der Arbeitgeber mit einem Plus von knapp 7 Prozent. Bei einem Wechsel ohne erhöhtes Anforderungsprofil sei mit 5 Prozent zu rechnen. Wer den Arbeitgeber im gleichen Beruf wechsle, komme auf 3,6 Prozent mehr.

Menschen mit Migrationshintergrund profitieren den Angaben zufolge besonders von einem Wechsel, weil sie wegen ihres geringeren Ausgangsverdiensts den größten Lohnzuwachs erwarten können. Für Menschen in Hilfsjobs seien etwa Berufe in der Pflege, dem Maschinenbau oder der Betriebstechnik lukrativ. Dort würden Einkommensgewinne von 500 bis 800 Euro monatlich erzielt. Auf Fachkräfteniveau sei etwa in der Kinderbetreuung mit Zuwächsen von mehr als 1.000 Euro zu rechnen.

Auch die Zufriedenheit ändere sich bei Wechslern. Auf einer Skala von 1 bis 10 lägen Wechsler im Schnitt 1,1 Punkte höher als in ihrem alten Job. Laut Studie liegt aber die Zufriedenheit von Arbeitnehmern, die in ihrem Job glücklich sind und nicht wechseln, bei durchschnittlich 7,3 Punkten – und damit 0,9 Punkte höher als bei Wechslern. Das Wohlbefinden speise sich nicht so sehr aus dem Gehalt, sondern aus den Aufgaben im Beruf und dem Verhältnis zu Vorgesetzten und Kollegen.

Die Studie beruht auf Daten aus den Jahren 2013 bis 2021. Sie stammen aus anderen Quellen wie der “Stichprobe der Integrierten Arbeitsmarktbiografien” und dem “Sozio-ökonomischen Panel”, einer Langzeitstudie.