Artikel teilen:

Studie: Gebläse vor Rasenmäher schützt Insekten

Wie möglichst viele Insekten das Mähen überleben, erforschen Wissenschaftler der Universitäten Tübingen und Hohenheim in Stuttgart. Am wirksamsten sei ein Gebläse, das vor dem Mähwerk angebracht wird. Es solle die Insekten verscheuchen und wegblasen, teilte die Universität Hohenheim am Mittwoch mit. Insektenschonendere Mähtechniken seien ein relativ einfacher Weg, um das Insektensterben zu verringern.

Insekten und Spinnen sind den Angaben zufolge durch regelmäßiges Mähen stark gefährdet. Verschiedene Studien zeigten, dass bei der Mahd von landwirtschaftlich genutztem Grünland und der Weiterverarbeitung des Mähgutes bis zu 80 Prozent der Tiere getötet werden.

Insgesamt zeigen die Forschungsergebnisse, dass sogenannte Vergrämungsgeräte, wie etwa ein Gebläse, helfen, die Artenvielfalt im Gras zu erhalten. So rege der Luftstrom eines Gebläses Kleinstlebewesen nicht nur zur Flucht an, sondern kann Individuen auch aktiv wegblasen, die sonst nicht entkommen könnten. „Nur bei Spinnen funktioniert das nicht“, heißt es in der Mitteilung. Vermutlich, weil auf Wiesen hauptsächlich netzbauende Arten leben, die sich bei Wind an ihren Netzen festklammern.

Weiter empfehlen die Wissenschaftler, auf den zu mähenden Wiesen ungemähte Rückzugsflächen zu erhalten. Kleinstlebewesen, die verscheucht wurden, können sich in diese Flächen zurückziehen. Kleine Inseln oder Streifen reichten schon, von dort aus können die Tiere die gemähte Fläche nach einiger Zeit wieder besiedeln.

Laut den Studien der Forscher sind Balkenmäher nicht schonender für Insekten und Spinnen als Scheibenmäher. Der Balkenmäher wird den Angaben zufolge oft als umweltfreundlichere Alternative eingestuft. Die Mahd mit beiden Geräten hatte aber ein ähnliches Ergebnis. „Die Forscher betonen jedoch, dass generalisierte Aussagen über die Mähtechnik schwierig sind, da verschiedene Tiergruppen unterschiedlich betroffen sind“, heißt es in der Mitteilung. (1737/16.07.2025)