Artikel teilen:

Studie: Flüchtlinge von 2015 gut in Arbeitsmarkt integriert

Die Beschäftigungsquote der 2015 zugezogenen Geflüchteten lag 2024 bei 64 Prozent. Das hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung herausgefunden. Es gibt aber auch Hindernisse bei der Arbeitsmarktintegration.

Die 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge sind inzwischen zum Großteil gut in den Arbeitsmarkt integriert. Das teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montag in Nürnberg unter Berufung auf eine eigene Studie mit. Die Beschäftigungsquote der 2015 zugezogenen Geflüchteten belief sich demnach 2024 auf 64 Prozent. Das durchschnittliche Niveau in der Gesamtbevölkerung liege bei 70 Prozent.

90 Prozent aller beschäftigten Geflüchteten gingen 2024 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach, wie es weiter hieß. In der Gesamtbevölkerung habe dieser Anteil bei 92 Prozent gelegen. “Zählt man die Selbstständigen hinzu – rund 5 Prozent der 2015 Zugezogenen waren 2023 selbstständig -, ergibt sich eine Erwerbstätigenquote von etwa 70 Prozent.”

Mit 76 Prozent lag die Beschäftigungsquote geflüchteter Männer laut Mitteilung vier Prozentpunkte höher als beim Durchschnitt der männlichen Bevölkerung in Deutschland. “Bei Frauen betrug sie mit 35 Prozent nur die Hälfte des weiblichen Bevölkerungsdurchschnitts. Zudem arbeiteten geflüchtete Frauen überdurchschnittlich in Teilzeit.”

Sieben bis acht Jahre nach dem Zuzug arbeiteten den Angaben zufolge 33 Prozent der geflüchteten Frauen und 26 Prozent der Männer in Engpassberufen. “Männer waren vor allem in Verkehrs-, Logistik- sowie fertigungsnahen Berufen tätig, Frauen überwiegend in medizinischen und nicht-medizinischen Gesundheitsberufen.”

In wirtschaftsstarken Bundesländern wie Bayern und Hamburg sind Beschäftigungsquoten und Einkommen höher als etwa in ostdeutschen Regionen, wie das IAB ergänzte. Neben der Wirtschaftskraft wirke sich auch das gesellschaftliche Klima aus: Ein hohes Maß an rechtsextremer Mobilisierung stehe in einem negativen Zusammenhang mit der Arbeitsmarktintegration.

Die Ergebnisse beruhen laut Mitteilung auf der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten. Diese werde seit 2016 jährlich vom IAB mit dem Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und dem Sozio-oekonomischen Panel durchgeführt.

Bei Zustimmung der Befragten wurden die tagesgenauen Sozialversicherungsdaten der Bundesagentur für Arbeit zu Beschäftigung und Leistungsbezug hinzugespielt, wie es hieß. Die verknüpften Sozialversicherungsdaten lägen für die wesentlichen Merkmale bis Ende 2024 vor, für einige Merkmale jedoch nur bis Ende 2023. Mithilfe statistischer Hochrechnungsverfahren könnten repräsentative Aussagen über die Gruppe der Schutzsuchenden getroffen werden.