Studie: Fachkräftemangel in viele Gaststätten in EM-Austragungsorten

An den vielen Austragungsorten der Fußball-EM herrscht laut einer Studie des Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) in der Gastronomie ein spürbarer Fachkräftemangel. Knapp ein Viertel aller offenen Stellen für Fach- und Führungskräfte im Hotel- und Gastgewerbe kann aufgrund fehlender Fachkräfte rein rechnerisch nicht besetzt werden, wie eine Untersuchung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung im IW Köln ergab, über die die Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Freitag) berichten. Das Institut beziffert die Zahl der offenen Stellen auf rund 35.000, davon sind die Mehrheit Hilfskräfte.

An Fachkräften würden im deutschen Hotel- und Gastgewerbe noch über 8.200 Mitarbeitende gesucht, sagte die IW-Arbeitsmarktexpertin Franziska Arndt den Funke-Zeitungen. „Vor allem im kulinarischen Bereich ist die Situation angespannt: 2.975 ausgebildete Köchinnen und Köche und 1.959 Fachkräfte im Gastronomieservice fehlen.“

Die EM-Austragungsstädte seien dabei unterschiedlich stark vom Fachkräftemangel betroffen. Am besten sei die Lage noch in Berlin und in der Ruhrgebietsstadt Gelsenkirchen, sagte Arndt. „Berlin ist als wichtige Spielstätte und Gastgeber des großen Finales auf den Ansturm am besten eingestellt, da hier fast kein Fachkräftemangel im Hotel- und Gastgewerbe herrscht.“ So hätten zuletzt im April rein rechnerisch nur zwei offene Stellen nicht passend besetzt werden können. Ähnlich gut aufgestellt sei die Gastronomie in Gelsenkirchen, Heimat des Traditionsvereins und Zweitligisten FC Schalke 04.

Deutlich schwieriger ist laut der Untersuchung die Lage in Frankfurt am Main und Leipzig, wo zuletzt rund die Hälfte aller offenen Stellen rein rechnerisch nicht mit qualifizierten Fachkräften besetzt werden konnte. In München, Düsseldorf und Stuttgart konnten demnach ein Fünftel bis ein Drittel der offenen Stellen nicht besetzt werden.