Die Leistungen deutscher Grundschüler in Mathe und Naturwissenschaften liegen laut einer internationalen Studie auf mittlerem Niveau. Ein Faktor hat dabei weiterhin großen Einfluss auf den Bildungserfolg der Kinder.
Deutsche Grundschüler bleiben mit ihren Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften in einer internationalen Vergleichsstudie im Mittelfeld. Nach wie vor bestehe in beiden Fächern in Deutschland ein enger Zusammenhang zwischen der sozialen Lage der Familien und dem Bildungserfolg der Kinder, erklärten Bundesbildungsministerium und Kultusministerkonferenz am Mittwoch zu den aktuellen Ergebnissen der alle vier Jahre durchgeführten TIMSS-Studie. Dieser Befund sei seit 2007 stabil. Die Studie untersucht die Leistungen von Viertklässlern in Mathematik und Naturwissenschaften.
In beiden Fächern sei der Anteil an Schülerinnen und Schülern, die in Deutschland die Mindestanforderungen nicht erfüllten, sehr hoch, hieß es weiter. In Mathematik lag der Anteil derjenigen, die nur die niedrigsten Kompetenzstufen erreichten, bei 25,1 Prozent. In Naturwissenschaften waren es 29,7 Prozent. Im Vergleich zu 2019 zeigte sich in beiden Fächern keine Veränderung, im Vergleich zu 2007 nahm der Anteil aber jeweils zu. Die höchste Kompetenzstufe erreichten in beiden Fächern nur zwischen 8 und 9 Prozent der Schülerinen und Schüler.
Insgesamt schnitten die deutschen Schüler in Mathematik in etwa so ab wie in den vorhergehenden Erhebungen. Ihre Leistungen lagen über dem internationalen Durchschnitt und in etwa auf dem Niveau der teilnehmenden EU- und OECD-Staaten. In den Naturwissenschaften blieben die Leistungen der deutschen Schüler im Vergleich zu 2019 konstant, lagen aber unter denen von 2007. Im internationalen Vergleich schnitten die deutschen Schüler auch in diesem Fach besser ab als der Durchschnitt, aber schlechter als der Schnitt der teilnehmenden Industrieländer aus der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Wie schon 2007 und 2019 erzielten Jungen in Mathematik in Deutschland bessere Ergebnisse als Mädchen. Für die Naturwissenschaften bestünden dagegen keine Unterschiede mehr, hieß es. Dies sei allerdings auf ein Absinken des Leistungsniveaus der Jungen zurückzuführen.
Für die TIMSS-Studie 2023 wurde in Deutschland den Angaben zufolge eine repräsentative Stichprobe mit rund 4.400 Viertklässlern an 230 Schulen gezogen. Weltweit beteiligten sich 58 Länder. Die wissenschaftliche Leitung in Deutschland lag bei der Universität Hamburg.