Studie: Arbeitgeber mit guten Erfahrungen neigen eher zu Homeoffice

Unternehmen, die während der Corona-Pandemie positive Erfahrungen mit mobilem Arbeiten gemacht haben, entscheiden sich eher dazu, weiterhin die Arbeit vom heimischen Schreibtisch aus zu ermöglichen. Das zeigt eine Studie der Wolfenbütteler Ostfalia Hochschule in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen. Wissenschaftler Christian Rafflenbeul-Schaub hatte für die Erhebung vom Standort Suderburg bei Uelzen aus von April bis Mai insgesamt 285 Großhandelsunternehmen befragt.

Laut Studie wird die Entscheidung für Homeoffice-Angebote zusätzlich dadurch begünstigt, wenn es einen Betriebsrat gibt und der Unternehmensstandort in einem Gebiet mit einer höheren Bevölkerungsdichte angesiedelt ist. Ein höherer Anteil von Angestellten im Betrieb bedeute zudem ein größeres Potenzial von Arbeitsplätzen, die für mobiles Arbeiten geeignet sind.

„Während Kommunikation, Zusammenarbeit und sozialer Zusammenhalt als die größten Herausforderungen gesehen werden, liegen die Hauptmotive für die generelle Ermöglichung mobilen Arbeitens in der Steigerung des Wohlbefindens der Beschäftigten und der Erhaltung beziehungsweise Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität“, sagte Rafflenbeul-Schaub. Dagegen hätten Kosteneinsparungen und Leistungssteigerung als Motive kaum Bedeutung.

Er ist von der gesamtwirtschaftlichen Gültigkeit seiner Ergebnisse überzeugt. „Repräsentative Erhebungen für die Gesamtwirtschaft messen regelmäßig nahezu identische Anteile von zu Hause arbeitenden Beschäftigten in Großhandel und verarbeitendem Gewerbe. Daher dürften die Ergebnisse auch über den Großhandel hinaus relevant sein“, betonte der Wissenschaftler.