Studie: 72 Milliarden Stunden unbezahlte Sorge-Arbeit von Frauen

Der moderne Mann teilt sich die Arbeit in Haushalt und Familie gerecht und gleichberechtigt mit seiner Frau. Das bleibt offenbar weiterhin ein frommer Wunsch, wie erste Ergebnisse einer neuen Studie zeigen.

Frauen leisten im Jahr 72 Milliarden Stunden unbezahlte Sorge-Arbeit – Männer engagieren sich deutlich weniger in Haushalt und Familie. Das sind zwei der wichtigsten Ergebnisse einer neuen Studie des Wirtschaftsforschungsunternehmens Prognos, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch).

Demnach leisten Frauen nach wir vor einen erheblich größeren Teil der unbezahlten häuslichen Care-Arbeit – nämlich 72 von insgesamt 117 Milliarden Stunden, also knapp 62 Prozent.

Weit vorne liegen die Frauen den Angaben zufolge in den Kategorien Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege. Die Männer dagegen investierten nur in den Bereichen Gartenarbeit und Reparaturen mehr Zeit als Frauen.

Den Berechnungen zufolge, so die Zeitungen weiter, wäre alleine die von Frauen und Männern geleistete Sorge-Arbeit in den Bereichen Kinderbetreuung und Altenpflege mit 1,2 Billionen Euro entlohnt worden, wenn sie mit durchschnittlichem Stundenlohn bezahlt worden wäre. Auch hier wäre mit 826 Milliarden Euro ein Großteil an die Frauen gegangen.

Grundlage für die Berechnungen, die sich auf das Jahr 2021 beziehen, seien Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP), heißt es weiter.