Studie: 45 Prozent der Jugendlichen auf dem Land haben ein Ehrenamt

Knapp die Hälfte der Gymnasiasten auf dem Land in Baden-Württemberg engagieren sich ehrenamtlich. Laut einer am Freitag veröffentlichten Studie engagieren sich 45 Prozent der befragten Jugendlichen – vor allem im sportlichen, musischen, kirchlichen oder einem anderen religiösen Bereich, teilte das Ministerium für Ländlichen Raum mit. Vor allem Spaß und das Zusammensein mit Freunden motiviere zu einem Ehrenamt. Der häufigste Hinderungsgrund für die Übernahme eines Ehrenamtes sei fehlende Zeit. Zahlreiche Jugendliche, die ehrenamtlich aktiv sind, sind dies oft über viele Jahre hinweg. Selbst die Corona-Pandemie habe dies nicht geändert, heißt es in der Studie.

Für die Studie „Jung & Engagiert im Ländlichen Raum“ wurde untersucht, wie das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen auf dem Land aussieht und wie sich die Zukunftsperspektiven verändern, wenn sie ein Studium oder eine Ausbildung beginnen. Dafür wurden den Angaben zufolge im Sommer 2023 mehr als 1.100 Schüler von Gymnasien online befragt. Die Schüler stammten beispielsweise aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, Schwäbisch Hall, Biberach, Freudenstadt, Schwarzwald-Baar-Kreis oder Waldshut.

Außerdem zeigte die Studie, dass Jugendliche auf dem Land recht heimatverbunden sind. Zwei Drittel der befragten Gymnasiasten wollten an ihrem derzeitigen Wohnort bleiben, wenn dies für die geplante Ausbildung oder das Studium möglich wäre. Zudem können sich Jugendliche, die ein Ehrenamt haben, eher vorstellen, nach einem ausbildungsbedingten Umzug ihr altes Ehrenamt fortzuführen, als ein neues Ehrenamt zu suchen.

„Die starke Verbundenheit zur Heimat und das große ehrenamtliche Engagement sind eine wichtige Erkenntnis und eine große Chance für den Ländlichen Raum“, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) laut Mitteilung. Ziel müsse sein, dieses Engagement zu unterstützen und aufrechtzuerhalten. Denn wer sich in jungen Jahren engagiere, tue dies auch eher als erwachsene Person. (0116/19.01.2024)