Streit über Kündigung bei „Frankfurter Rundschau“ beigelegt

Die juristische Auseinandersetzung um eine Kündigung bei der „Frankfurter Rundschau“ (FR) ist beigelegt. Die betroffene Redakteurin Yagmur Ekim Cay und die FR hätten sich geeinigt, teilte die Gewerkschaft ver.di in Frankfurt am Main am Mittwoch mit. Die Redakteurin werde bis Ende März bei der FR weiterbeschäftigt, für diesen Zeitraum aber vom Arbeitgeber freigestellt. Der für diesen Donnerstag anberaumte Termin am Arbeitsgericht Frankfurt sei abgesagt worden.

Die FR hatte Anfang Dezember zwei Redakteurinnen und einem Redakteur gekündigt. Die Landesverbände der Gewerkschaften ver.di und DJV (Deutscher Journalisten-Verband) hatten einen Zusammenhang mit dem Warnstreik bei der FR am 1. Dezember gesehen und eine „unerlaubte Maßregelung“ kritisiert. Streikrecht sei ein Grundrecht, erklärten sie.

FR-Geschäftsführer Max Rempel hatte diesen Vorwurf zurückgewiesen. Die Kündigungen hingen mit der Einstellung der redaktionellen Betreuung unrentabler Produkte zusammen, sagte er damals dem Evangelischen Pressedienst (epd).

An dem Warnstreik am 1. Dezember hatte sich laut dem FR-Aktivenausschuss rund die Hälfte der etwa 80 Beschäftigten in der Redaktion beteiligt. Ziel sei es gewesen, die Arbeitgeber zu Verhandlungen über höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu bewegen. Man fordere eine Rückkehr zum Tarifvertrag. Es gebe „enorme Ungerechtigkeiten“ bei der Bezahlung der in unterschiedlichen Gesellschaften angestellten Redaktionsmitglieder.

Die FR gehört zu 90 Prozent der Zeitungsholding Hessen (ZHH) mit Sitz in Kassel, die restlichen 10 Prozent hält die Karl-Gerold-Stiftung. Eigentümer der ZHH sind der zur Ippen-Gruppe gehörende Zeitungsverlag F.Wolff & Sohn mit 80 Prozent und die Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mit 20 Prozent.