Streit über Frauenordination bei US-Baptisten

Eine Baptistengemeinde aus Kalifornien ordiniert Frauen zu Pastorinnen – und ist dafür aus dem Verband geflogen. Über ihre Beschwerde wird bald entschieden.

Für Frauen auf der Kanzel: Rick Warren in der Saddleback-Kirche (Archiv)
Für Frauen auf der Kanzel: Rick Warren in der Saddleback-Kirche (Archiv)Imago / Aurora Photos

Eine der größten Baptistengemeinden in den USA hat Beschwerde gegen den Ausschluss aus dem „Südlichen Baptistenverband“ eingelegt. Die Zehntausende Mitglieder zählende kalifornische Saddleback-Kirche war im Februar wegen ihrer Ordination von Frauen zu Pastorinnen ausgeschlossen worden. Die Southern Baptist Convention (SBC) vertritt die Auffassung, dass das Pastorenamt aus biblischen Gründen Männern vorbehalten ist.

Der zuständige SBC-Ausschuss berichtete laut Informationsdienst churchleaders.com über den Saddleback-Antrag, den Ausschluss rückgängig zu machen. Die Entscheidung darüber fällt beim Jahrestreffen des 13,2 Millionen Mitglieder starken Verbandes im Juni.

„Im Namen von Millionen Frauen“

Saddleback-Gründer Rick Warren erläuterte dem Portal churchleaders.com, dass es der Gemeinde nicht nur um sich selbst gehe. Sie protestiere gegen den Ausschluss im Namen der Millionen Frauen, „deren spirituelle Gaben und Führungsfähigkeiten“ vergeudet werden. Die „nächste Generation der Südlichen Baptisten“ werde die Restriktionen aufheben, weil „Wahrheit letztendlich über Tradition triumphiert“.

Der konservativ und evangelikal geprägte Südliche Baptistenverband ist die größte protestantische Kirche der USA und eine der wenigen großen Kirchen, in der Männer in den leitenden Ämtern unter sich sind. Rick Warren ist international bekannt wegen seines Bestsellers „Leben mit Vision“.