Streiks bei ARD und ZDF dauern an
Im Streit um eine Tariferhöhung für die Beschäftigten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind am Donnerstag zahlreiche Mitarbeiter von ZDF und ARD-Sendern dem Streikaufruf der Gewerkschaften gefolgt und haben für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt. Vor dem ZDF-Sendezentrum auf dem Mainzer Lerchenberg beteiligten sich bei strömendem Regen mehrere Hundert Beschäftigte von ZDF, SWR und des Saarländischen Rundfunks an einer Protestaktion. Die Gewerkschaft ver.di fordert in den laufenden Tarifverhandlungen eine Anhebung von Gehältern und Honoraren um 10,5 Prozent sowie mindestens um 500 Euro.
Streikbedingt war es bereits am Mittwoch bundesweit zu Einschränkungen bei den öffentlich-rechtlichen Programmen gekommen. So entfielen zeitweise die Regionalnachrichten in den Hörfunkprogrammen einiger ARD-Anstalten. Am Donnerstag wies das ZDF auf seiner Webseite darauf hin, dass Online-Nachrichten nicht aktualisiert werden könnten. Im ARD-Fernsehen konnte die aktuelle Folge der vom SWR verantworteten Ratgebersendung „ARD Buffet“ nicht ausgestrahlt werden und musste durch eine Wiederholung ersetzt werden.
Die Rundfunkanstalten hatten bei einem dreijährigen Tarifabschluss knapp 2,4 Prozent Gehaltssteigerung pro Jahr angeboten. In der Vergangenheit hätten sich die öffentlich-rechtlichen Sender stets an den Tarifverträgen für Landesbedienstete orientiert, sagte Michael Holdinghausen, Landesfachbereichsleiter von ver.di in Mainz, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nach einem guten Abschluss für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst wollten die Verantwortlichen bei ARD und ZDF nun plötzlich davon abweichen: „Das ist das, worüber sich die Kollegen hier so maßlos aufregen.“
Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) bemängelte, dass ARD und ZDF bislang „kein tragfähiges Verhandlungsangebot“ vorgelegt hätten. Die Beschäftigten der Sender dürften nicht von der allgemeinen Gehaltsentwicklung abgekoppelt werden. Die Forderung der Gewerkschaftsseite nach einer Schlichtung im Tarifstreit wurde bislang von der Arbeitgeberseite nicht aufgegriffen.