Straßensammlung für Menschen in Not
Die evangelischen Kirchen und die Diakonie in Mitteldeutschland starten am Freitag ihre traditionelle Haus- und Straßensammlung. In zahlreichen Kirchengemeinden werden dafür ehrenamtliche Sammlerinnen und Sammler unterwegs sein, teilten die Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM), die Evangelische Landeskirche Anhalts und die Diakonie Mitteldeutschland am Montag gemeinsam mit. Gebeten werde um Spenden für Menschen in Not. Schon mit 30 Euro könne ein Kind eine Woche lang in diakonischen Kindertreffs warm essen.
Diakonie-Vorstand Christoph Stolte unterstrich die Dringlichkeit der Spendensammlung angesichts wachsender Armut. „In unseren Tafeln, den Sozialkaufhäusern und den Begegnungsstätten für Kinder und Jugendliche nehmen wir nach wie vor einen steigenden Bedarf wahr“, sagte der Diakonie-Chef. Allein die kirchlich-diakonischen Tafeln, Wärmestuben und Sozialkaufhäuser unterstützten täglich rund 3.000 Menschen. Alleinerziehende und Familien mit vielen Kindern seien besonders häufig betroffen.
Der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer wirbt in einem eigens verschickten Brief an die Kirchenmitglieder in Thüringen und Sachsen-Anhalt um zusätzliche Spenden. Etwa 150 Euro brauche es beispielsweise, um eine Tafel oder Bahnhofsmission einen Tag lang geöffnet zu halten.
Die Spenden kommen den Angaben zufolge gemeinsam mit weiteren Zuwendungen dem Diakonie-Spendenprogramm „Hilfe vor Ort“ zugute. Im vergangenen Jahr konnten demnach so mit rund 200.000 Euro Menschen in Not in Thüringen und Sachsen-Anhalt unterstützt werden.