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Stralsund startet in “Stolpersteine Digital”

Fünf neue Stolpersteine sind am Mittwoch in Stralsund verlegt worden. Zugleich sei die App „Stolpersteine Digital“ vorgestellt worden, die nach Schwerin nun auch die Stralsunder Stolpersteine enthalte, wie die Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch mitteilte. Ziel des Projekts sei es, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus digital zugänglich zu machen und in die Gegenwart zu überführen.

„Die App ermöglicht es, Biografien sichtbar zu machen und individuelle Schicksale erfahrbar werden zu lassen – besonders für junge Menschen und Schulklassen“, sagte Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung MV. „In einer Zeit, in der Antisemitismus wieder lauter wird, ist es unser demokratischer Auftrag, an jede einzelne Geschichte zu erinnern und die Würde der Opfer zu bewahren.“

Die Smartphone-App zeige beim Scannen eines Stolpersteins die zugehörige Biografie. Ergänzt werde das Angebot durch historische Kontexte, Kartenansichten und interaktive Funktionen. So sei es etwa möglich, eine virtuelle Kerze mit einer persönlichen Gedenkbotschaft am Stein zu platzieren.

In den kommenden Monaten sollen weitere Städte folgen – darunter Pasewalk, Rostock, Wismar und Waren. Bis 2030 sollen alle Stolpersteine in MV samt Biografien in der App erfasst sein. Auch in Schleswig-Holstein und Bremen werde die App bereits genutzt. Sie ist in den gängigen App-Stores für Android und iOS erhältlich.