Stillstand

Von Annemarie Heibrock

Enttäuschend, unfair, ärgerlich: Die kritischen Reaktionen auf die päpstliche Ablehnung eines Papiers der katholischen Deutschen Bischofskonferenz zur Teilnahme evangelischer Ehepartner an der Eucharistie sind mehr als verständlich (Seite 2). Denn so langsam schwinden die Hoffnungen, die Evangelische gerade an diesen Papst knüpften.
Man sollte die Sache nicht schönreden – anders als es der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm tut, der in dem derzeitigen „Zwischenschritt“ eine Chance sieht, die Abendmahlsfrage auf der Ebene der katholischen Weltkirche zu klären. Nein, der Vatikan bewegt sich nicht. Der Besuch des Papstes beim Lutherischen Weltbund im Jahr des Reformationsjubiläums, seine bevorstehende Visite beim Ökumenischen Rat der Kirchen – all das sind nicht mehr als freundliche Gesten.
Und die Konsequenz? Für die gemeindliche Basis kann sie dennoch nur heißen: Weiterarbeiten am ökumenischen Miteinander. Schließlich gilt, wie die westfälische Präses Annette Kurschus jetzt erneut betonte: Beim evangelischen Abendmahl sind Katholiken herzlich willkommen.