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Stiftung: Zugvögel nutzen geomagnetische Landkarten

Zugvögel nutzen einen inneren Magnetkompass für ihren Flug Richtung Winterquartier. Sie haben damit sozusagen eine eigene geomagnetische Landkarte, um den Kurs zu halten, wie die Deutsche Wildtier Stiftung am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Darüberhinaus orientieren sich Vögel am Stand von Himmelskörpern und Landmarken wie Gebirgen, um ihren Weg zu finden. Aktuell legen wieder unzählige Vögel Tausende von Kilometern Richtung Winterquartier zurück – und im Frühjahr geht es zurück ins Brutgebiet.

Orientierung und Navigation der Zugvögel sind nach Darstellung der Stiftung ein komplexes Gefüge. Angeborene Mechanismen und erworbene Lernprozesse seien eng miteinander verwoben. Je nachdem, ob Vögel nachts fliegen wie Kuckuck, Nachtigall oder Rotkehlchen oder tagsüber wie Kraniche oder Weißstörche, richteten sie sich zusätzlich nach dem Stand der Sterne oder der Sonne. Der bestmögliche Abflugtermin der Zugvögel hänge von Tageslänge, Temperatur und Wetter ab. Und während Gänse auf ihrem langen Weg in geordneter V-Formation gemeinsam flögen, sei ein junger Schreiadler auf den rund 10.000 Kilometern Richtung Afrika allein unterwegs.

Erfahrene Vielflieger erkennen den Angaben zufolge aus der Luft auch Landmarken wie Flüsse oder Gebirgszüge, an denen sie sich orientieren, um bei starkem Wind nicht vom Weg abzukommen. Ob, wann und wohin ein Vogel ziehe, sei zum großen Teil genetisch festgelegt. Manche Vögel müssten ihre Zugroute aber auch erlernen.