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Zu teuer: Stiftung kritisiert flächendeckende Hospizversorgung

Hospizbegleitung sei zu teuer, kritisiert Thomas Sitte von der Deutschen Palliativ-Stiftung – und macht Vorschläge für eine bezahlbare, flächendeckende Versorgung Sterbender.

Hospize sind eine Luxusvariante des Sterbens“. Die Palliativ-Stiftung fordert neue Versorgungsmodelle
Hospize sind eine Luxusvariante des Sterbens“. Die Palliativ-Stiftung fordert neue VersorgungsmodelleImago / Funke Foto Services

Die Deutsche Palliativ-Stiftung-Stiftung sieht den aktuellen Boom von Hospizen kritisch. “Hospize sind notwendig, aber sie stehen für eine Luxusvariante des Sterbens”, sagte Stiftungs-Vorstand Thomas Sitte in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Fulda. Flächendeckend für alle Sterbenden seien solche Strukturen nicht zu finanzieren. “Leider ist es völlig klar, auch wenn kaum jemand darüber redet: Wir können uns Hospize für alle gar nicht leisten.”

Hospize könnten vielfach vor allem auch dank privater finanzieller Förderung sehr gute Bedingungen für die Begleitung von Sterbenden anbieten, betonte der Stiftungs-Vorstand. Er verwies auf “viel Personal, individuell gestaltete Räume in schönen Häusern mit parkähnlichen Gärten”.

Hospize sind keine Antwort auf demografischen Wandel

Für eine solche aufwendige, flächendeckende Begleitung von Sterbenden fehle es in Deutschland aber schlicht an Personal und Ressourcen, sagte Sitte. “Hinzu kommt, dass Hospize vielfach auch qualifizierte Fachkräfte aus Pflegeheimen und Krankenhäusern abwerben, wo sie dann fehlen.” Hospize seien “schön und wichtig, aber sie bieten in unserer aktuellen Haushaltslage keine Antwort auf den demografischen Wandel mit immer mehr alten Menschen”.

Die Palliativ-Stiftung forderte stattdessen, in jeder Klinik und in jeder Alten- und Pflegeeinrichtung Palliativ-Beratungsdienste einzubeziehen. “Bei potenziell tödlich verlaufenden Diagnosen müssten die Patienten frühzeitig beraten werden, müsste palliative Begleitung möglichst früh mitgedacht werden”, schlug Sitte vor.

Palliativ-Beratungsdienste: ressourcenschonender und effizienter

Wenn das gelänge, könnten Patienten bei einer tödlich verlaufenden Erkrankung länger und zufriedener leben. Nebeneffekt sei dann, dass dieses Modell auch ressourcenschonender, effizienter und günstiger sei. Denn wenn dem Wunsch der gut informierten Patienten entsprochen werde, könnten viele teure, letztlich nicht dem Patientenwohl dienende Behandlungen wegfallen, zeigte sich Sitte überzeugt.