Jobs der Energiewende haben innerhalb von fünf Jahren laut Bertelsmann Stiftung deutlich zugenommen. So habe sich die Zahl der ausgeschriebenen Jobs in der Energiewende-Branche von 2019 bis 2024 von 173.000 auf 372.500 mehr als verdoppelt, erklärte die Stiftung am Donnerstag in Gütersloh bei der Veröffentlichung des „Jobmonitors“ der Stiftung. Im Bereich Solarenergie sei die Zahl in diesem Zeitraum von 41.500 auf 102.000 gestiegen. Bei der Windenergie habe sich die Zahl der Stellenangebote um rund 70 Prozent auf knapp 53.000 erhöht.
Damit machten die Jobs rund um die erneuerbaren Energien und die Jobs in der dazugehörigen Infrastruktur knapp vier Prozent von bundesweit fast zehn Millionen Stellen aus, erklärte die Stiftung. Im vergangenen Jahr ging die Zahl der Jobangebote im Bereich der Energiewendebranche zwar um rund acht Prozent zurück. Der Rückgang sei jedoch deutlich geringer ausgefallen als bei der Gesamtzahl der Jobangebote mit einem Minus von 16 Prozent.
Auch in der Energiewendebranche gebe es einen Fachkräftemangel, erklärte die Stiftung. Laut Bundesagentur für Arbeit seien fünf der zehn für den Ausbau der erneuerbaren Energien wichtigen Berufe „Engpassberufe“. Für diese gebe es höhere Nachfrage nach Arbeitskräften, aber bei weitem nicht ausreichend Bewerberinnen und Bewerber. Betroffen seien Bauelektriker, Fachkräfte für Sanitär, Heizung und Klima sowie Spezialisten für regenerative Energietechnik und Dachdecker.
Während in der Industrie in großem Umfang Stellen abgebaut würden, entstünden im Bereich der Energiewende nach wie vor zusätzliche Jobs, erklärte die Arbeitsmarktexpertin der Bertelsmann Stiftung, Jana Fingerhut. „Mit Blick auf den Genehmigungsrekord von Windkraftanlagen im Jahr 2024 dürfte der Bedarf an Arbeitskräften für die Energiewende in den nächsten Jahren noch zunehmen.“
Für den „Jobmonitor“ wurden den Angaben zufolge 60 Millionen Online-Stellenanzeigen analysiert. Die Studie wurde vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt. Untersucht wurde die Nachfrage nach Arbeitskräften in den erneuerbaren Energien und in der Energieinfrastruktur.