Stiftung hält Rückgabe der Benin-Bronzen für weiterhin richtig

Im Dezember haben deutsche Museen zahlreiche Bronzen an Nigeria zurückgegeben, die für koloniales Unrecht standen. Zuletzt hat es Irritationen gegeben

Zu den Benin-Bronzen gehören Gedenkköpfe
Zu den Benin-Bronzen gehören GedenkköpfeImago / Ipon

Ungeachtet jüngster Irritationen über den Verbleib der sogenannten Benin-Bronzen in Nigeria hält die Stiftung Preußischer Kulturbesitz die Rückgabe grundsätzlich für richtig. Stiftungspräsident Hermann Parzinger nannte es in der Berliner Morgenpost „eine sehr gewagte Unterstellung, jetzt ein Verschwinden der Objekte auf Nimmerwiedersehen zu suggerieren“. Hintergrund sind Berichte darüber, dass die restituierten Stücke durch den scheidenden nigerianischen Staatspräsidenten dem Nachfolger der Könige übereignet wurden.

Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sieht offenbar noch Klärungsbedarf. Stiftungspräsident Parzinger verwies hingegen darauf, dass Rückgaben in den Herkunftsländern Debatten zwischen staatlichen Kulturbehörden und regionalen Communities auslösen: „Das sind ganz wichtige Prozesse, um zu einer tragfähigen Lösung zu kommen, die natürlich unterschiedliche Interessen vereinen muss.“ Die öffentliche Präsentation der Kunst aus Benin sei in den bisherigen Gesprächen „stets sehr glaubhaft unterstrichen“ worden.

Woher die Benin-Bronzen kommen

Deutsche Museen hatten im Dezember 2022 etliche Bronzen restituiert, die vor Ort von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zurückgegeben wurden. Die Benin-Bronzen sind 500 Jahre alte Skulpturen aus dem einstigen Königreich Benin im heutigen Nigeria. Die Gusstafeln, Gedenkköpfe sowie Tier- und Menschenfiguren aus dem Königspalast sind zum Synonym für koloniales Unrecht geworden. Der Großteil dieser Kunstwerke befindet sich heute in Europa, im British Museum.