15 Jahre nach der Katastrophe: Die Stiftung, die bislang das Gedenken an das Duisburger Loveparade-Unglück organisiert hat, stellt ihre Arbeit ein. Orte und Möglichkeiten zur Erinnerung werde es aber weiter geben.
Auch 15 Jahre nach der Loveparade-Katastrophe bleiben der Gedenktag sowie die Gedenkstätte am Unglücksort erhalten. “Für Betroffene ist hier der feste Ort, der ihren verstorbenen Kindern gehört”, erklärte Ulrike Stender vom Vorstand der “Stiftung Duisburg 24.7.2010” am Donnerstag. Die Stiftung, die das Gedenken bislang organisierte, stellt in diesem Jahr satzungsgemäß ihre Arbeit ein. Das Gedenken ende aber nicht mit der Stiftung, so Stender. Die Betreuung von Gedenkstätte und Veranstaltungen werde nun von der Stadt übernommen.
Bislang war es nach eigenen Angaben Aufgabe der Stiftung, die Stätte zu pflegen, Gedenktage durchzuführen, aber auch Betroffene und Angehörige zu begleiten. Letzteres sei gerade während des 184 Tage dauernden Gerichtsprozesses zum Unglück eine Herausforderung gewesen. Dass der Prozess 2020 ohne Urteil eingestellt wurde, belaste viele Menschen. “Für traumatisierte Verletzte und Angehörige Verstorbener ist das natürlich mit Bitterkeit verbunden”, so Stender, die als Psychologin selbst an der Betreuung beteiligt gewesen sei.
Die Betroffenen und Angehörigen hätten den Wunsch geäußert, dass die Angebote auch nach Stiftungsende weitergehen. Neben dem jährlichen Gedenken am 24. Juli um 17:00 Uhr werde etwa auch die jährliche Andacht für Angehörige von Verstorbenen fortgesetzt. Zudem werde die Gedenkstätte bei einem Bauprojekt rund um den Unglücksort nach Architektenplänen nicht bloß erhalten, sondern aufgewertet. Ob die “Nacht der 1.000 Lichter” fortgeführt werde, bei der Gäste traditionell am Vorabend des Jahrestages Kerzen am Unglücksort entzünden, ließ der Stiftungsvorstand offen.
Am 24. Juli jährt sich die Loveparade-Katastrophe zum fünfzehnten Mal. 21 Menschen starben während des Techno-Festivals in Duisburg bei einer Massenpanik, mehr als 600 wurden zum Teil schwer verletzt.