Stichwort Olympiaseelsorge

Die deutsche Olympiamannschaft wird seit mehr als 40 Jahren bei Sommer- und Winterspielen von einem ökumenischen Seelsorgerteam begleitet. Ein katholischer und ein evangelischer Geistlicher bieten den Athleten, Trainern und Betreuern Gesprächsmöglichkeiten und Gottesdienstbesuche an. Auch bei den Paralympischen Spielen stellen die beiden großen Kirchen ein Seelsorgerteam, das den Sportlern mit Behinderung zur Seite steht.
Erstmals betreuten Olympiapfarrer bei den Sommerspielen 1972 in München die deutschen Athleten. Sie mussten miterleben, wie die palästinensische Terrororganisation „Schwarzer September“ Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geisel nahm; elf Israelis, ein Polizist sowie fünf Attentäter starben. Damals war Heinz Summerer (1934–2013) katholischer Olympiapfarrer und leistete im Olympischen Dorf Beistand. Der Münchner gilt als Pionier der Sportlerseelsorge.
Aktuell betreut seit 2006 auf evangelischer Seite Pfarrer Thomas Weber aus Gevelsberg die Sportler.  Damit ist er zum sechsten Mal bei Olympischen Spielen dabei. Die Stelle des katholischen Sportpfarrers ist zurzeit nicht besetzt, deswegen wird jeweils für ein Großereignis ein Olympiaseelsorger von der Deutschen Bischofskonferenz angefragt. Nach Diakon Rolf Faymonville in Rio de Janeiro 2016 folgt für die Winterspiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang Jürgen Hünten (51), Hochschulpfarrer in Düsseldorf und Wuppertal. Die paralympischen Sportler im Anschluss betreuen der katholische Pater Yonghae Kim und sein evangelischer Kollege Christian Bode.
KNA/UK