Stern-Preis 2023 für ARD-Doku über queere Kirchenmitarbeiter

Die Investigativ-Recherche „Wie Gott uns schuf“ räumt 2023 den begehrten Journalistenpreis ab. Weitere fünf Beiträge wurden vom Stern ausgezeichnet, der noch bis 2021 als Nannen-Preis vergeben wurde.

Regisseur Hajo Seppelt (Mitte) mit Team von  „Wie Gott uns schuf" bei der Deutsche Fernsehpreis 2022
Regisseur Hajo Seppelt (Mitte) mit Team von „Wie Gott uns schuf" bei der Deutsche Fernsehpreis 2022Imago / Panama Pictures

Der ARD-Dokumentarfilm „Wie Gott uns schuf – Coming Out in der Katholischen Kirche“ ist als „Geschichte des Jahres“ mit dem Stern-Preis ausgezeichnet worden. Für die Investigativ-Recherche im Auftrag von RBB, SWR und NDR erhielten Katharina Kühn, Marc Rosenthal, Hajo Seppelt und Peter Wozny in Hamburg die renommierte Auszeichnung, die bis 2021 als Nannen-Preis vergeben wurde.

Auch in der Kategorie „Lokal“ wurde der Stern-Preis für Recherchen zur katholischen Kirche vergeben. Für seine Veröffentlichungen zum Missbrauchsskandal im Erzbistum Köln und die Rolle von Kardinal Rainer Maria Woelki wurde Joachim Frank vom Kölner Stadt-Anzeiger geehrt. Die als „Egon Erwin Kisch-Preis“ vergebene Auszeichnung für die beste Reportage erhielt Rudolf Novotny für seinen Text „Ich will eine normale Frau sein. Einfach so“, der im Zeit Magazin erschienen ist.

Preis umbenannt

Im Bereich „Investigation“ bekam Jan C. Wehmeyer von Business Insider den „Stern“-Preis. Damit wurden seine Recherchen zu den Vorgängen beim Rundfunk Berlin-Brandenburg gewürdigt. Die „Fotogeschichte des Jahres“ veröffentlichte Nanna Heitmann unter dem Titel „War Is Peace“ in der Wochenzeitung Die Zeit.

Der vom Stern vergebene Preis war 2005 ins Leben gerufen worden und mehr als 15 Jahre lang nach dem Magazin-Gründer Henri Nannen (1913-1996) benannt. Dessen mögliche Verbindungen zum Nationalsozialismus werden derzeit von Historikern untersucht, was zur Umbenennung der Auszeichnung führte.