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Steinzeit-Menschen jagten systematisch Biber

Für die Menschen der Altsteinzeit waren Biber offenbar ein wichtiger Bestandteil ihrer Nahrung. Forscher der Johannes-Gutenberg-Universität sowie des Leibniz-Instituts für Archäologie aus Mainz und der niederländischen Universität Leiden konnten dies durch die Analyse von rund 400.000 Jahre alten Knochen nachweisen. Bisher sei die verbreitete Lehrmeinung gewesen, dass sich die Menschen in Europa bis vor rund 50.000 Jahren vor allem von Großsäugetieren ernährten, erklärte die Mainzer Archäologin Sabine Gaudzinski-Windheuser am Mittwoch.

Für ihr Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht wurden, hatten die Wissenschaftler bereits in 1970er-Jahren gemachte Funde aus einer altsteinzeitlichen Siedlungsstätte bei Bilzingsleben in Thüringen untersucht. Dabei stießen sie auf Knochen von mindestens 94 Bibern, die Schnittspuren von Steinwerkzeugen aufzeigten. Überwiegend habe es sich um junge erwachsene Tiere gehandelt. Für die Forscher deutet dies darauf hin, dass die frühen Urmenschen-Jäger es insbesondere auf fettreiche, aber noch unerfahrene Exemplare abgesehen hatten.