Sipri-Statistik: Umsatz großer Rüstungskonzerne ging 2022 zurück

Im vergangenen Jahr haben die größten Rüstungsunternehmen weniger Geld verdient als im Jahr davor. Doch das wird sich 2023 wohl schon wieder ändern.

Rüstungsumsätze sanken 2022 trotz Ukraine-Krieg
Rüstungsumsätze sanken 2022 trotz Ukraine-KriegImago / Scanpix

Trotz der vielen Konflikte in der Welt sind die Umsätze der 100 größten Rüstungskonzerne offenbar zurückgegangen. Das Friedensforschungsinstitut Sipri bezifferte in Stockholm die Einnahmen dieser Unternehmen auf 597 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr. Das bedeute mit Blick auf den Verkauf von Waffen und militärischen Dienstleistungen einen inflationsbereinigten Rückgang um 3,5 Prozent im Vergleich zu 2021.

Deutsche Rüstungskonzerne erwirtschafteten ein Plus

Den Rückgang führen die Experten des Instituts vor allem auf sinkende Rüstungseinnahmen großer US-Unternehmen zurück. In den USA, aber auch in Europa hätten viele Unternehmen ihre Produktionskapazitäten aufgrund von Arbeitskräftemangel, steigenden Kosten und Unterbrechungen der Lieferkette, die durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft wurden, nicht wesentlich steigern können. Ungeachtet dieses Trends verzeichnet die Sipri-Statistik etwa bei den beiden deutschen Unternehmen Rheinmetall und Diehl für 2022 ein Plus von 6 beziehungsweise 13 Prozent bei den Waffenverkäufen im Vergleich zum Jahr davor.

Rüstungseinnahmen steigen in den nächsten Jahren deutlich

In Asien, Ozeanien und dem Nahen Osten stiegen die Umsätze den Angaben dagegen zufolge deutlich. „Ausstehende Aufträge und ein Anstieg neuer Verträge deuten darauf hin, dass die weltweiten Rüstungseinnahmen in den nächsten Jahren deutlich steigen könnten.“ Das Friedensforschungsinstitut wies zudem darauf hin, dass der Gesamtumsatz der Branchenriesen im Jahr 2022 immer noch um 14 Prozent höher gelegen habe als im Jahr 2015. Damals bezog Sipri erstmals chinesische Konzerne in seinen Bericht ein.