Statistik: Frauen bei Professuren immer noch unterrepräsentiert

Mehr Professoren als Professorinnen – Frauen sind in den Spitzenpositionen an deutschen Unis unterrepräsentiert. In der Studierendenschaft machen sie nämlich die Mehrheit aus. Unterschiede gibt es je nach Fachbereich.

Trotz eines Quotenanstiegs in den vergangenen Jahren sind Professorinnen an deutschen Universitäten weiterhin deutlich in der Unterzahl. Im vergangenen Jahr waren von den über 51.000 hauptberuflichen Professuren an Hochschulen lediglich 28 Prozent an Frauen vergeben, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Hingegen machten Frauen im Prüfungsjahr 2022 unter Studienanfängerinnen und -anfängern sowie bei den Studienabschlüssen mit jeweils über 50 Prozent die Mehrheit aus.

Laut Statistik hat sich der Anteil der Professorinen in den vergangenen zehn Jahren um acht Prozentpunkte erholt (2012: 20 Prozent). Dennoch zeige sich deutlich, wie mit zunehmender akademischer Qualifizierung der Frauenanteil sinkt. Bei abgeschlossenen Promotionen lag der Frauenanteil demnach im vergangenen Jahr noch bei 46 Prozent, bei Habilitationen, also der Anerkennung der Lehrbefähigung an einer Hochschule, betrug er hingegen nur noch 37 Prozent.

Deutliche Unterschiede zeigen sich nach Angaben des Bundesamtes bei Professorinnenstellen nach Fächergruppen. Während in den Geisteswissenschaften 42 Prozent der hauptberuflichen Professuren mit Frauen besetzt waren, kamen die Ingenieurwissenschaften nur auf 16 Prozent weibliche Professorinnen. Im Ländervergleich war der Frauenanteil in Berlin mit 36 Prozent am höchsten und im Saarland mit 23 Prozent am niedrigsten.