Starautorin Isabel Allende: Habe keine Angst vor dem Tod
Berühmt wurde Isabel Allende durch ihren Debütroman „Das Geisterhaus“. An Geister glaubt die Schriftstellerin nicht. Sie spricht aber täglich mit den Fotos ihrer Mutter und ihrer Tochter – beide sind schon tot.
Isabel Allende (81), aus Chile stammende Starautorin, hat nach eigenen Worten überhaupt keine Angst vor dem Tod. „Ich sehe keine Geister, aber die Menschen, die wir lieben, bleiben bei uns, solange wir an sie denken“, sagte Allende der in München erscheinenden Illustrierten „Bunte“. Jeden Morgen und jeden Abend spreche sie mit den Fotos ihrer Mutter und ihrer Tochter Paula, die 1992 mit 29 Jahren starb. „Ich spüre deren Präsenz, auch die meines Großvaters, der wie eine Stimme in meinem Inneren lebt.“
Angesprochen auf den frühen Verlust ihrer Tochter, die ein Jahr im Koma lag und von Allende in dieser Zeit gepflegt wurde, sagte sie, die Zeit helfe, darüber hinwegzukommen. Aber noch heute könne sie jeden Moment das Leid von damals in sich spüren: „Wenn ich auf der Straße eine junge Frau mit Jeans, weißem Hemd und Pferdeschwanz sehe, denke ich – das ist Paula?“
Im Rückblick auf ihr Leben räumte die zum dritten Mal verheiratete Autorin ein, Fehler gemacht zu haben. „Einige waren unbedeutend, andere nicht. Ich bereue, wenn ich jemandem Leid zugefügt habe, unfreundlich oder ungeduldig war. Und dass ich oft keine Zeit hatte für meine Kinder.“ Vor allem aber bedauere sie, ihre beiden ersten Ehemänner nicht früher verlassen zu haben. – Am 13. April erscheint die deutsche Ausgabe von Allendes neuem Romans „Der Wind kennt meinen Namen“.