Star-Violinistin Mutter: Breite Masse nimmt keine Klassik mehr wahr

„Die breite Masse nimmt uns ja gar nicht mehr wahr“, klagt Starviolinistin Anne-Sophie Mutter und bedauert, dass klassische Musik bereits in den Klassenzimmern nicht mehr stattfinde.

„Die breite Masse nimmt uns ja gar nicht mehr wahr“, sagte die Violinistin Anne-Sophie Mutter in einem im Ingolstädter Donaukurier veröffentlichten Interview
„Die breite Masse nimmt uns ja gar nicht mehr wahr“, sagte die Violinistin Anne-Sophie Mutter in einem im Ingolstädter Donaukurier veröffentlichten InterviewImago / ITAR-TASS

Die Gesellschaft hat der Violinistin AnneSophie Mutter zufolge zu wenig Aufmerksamkeit für klassische Musik. „Die breite Masse nimmt uns ja gar nicht mehr wahr“, sagte Mutter in einem im Ingolstädter Donaukurier veröffentlichten Interview. Die Künstlerin beklagte, klassische Musik finde bereits in den Klassenzimmern nicht mehr statt, daher schaffe sie es auch kaum mehr ins Fernsehen. „Und was der Mensch nicht kennt, das vermisst er auch nicht. Wer kann noch mehr als drei oder vier Baumarten oder Singvogelarten aufzählen? Wir bezahlen jetzt den bitteren Preis dafür, bereits in meiner Jugend geschwächelt zu haben.“

Künstliche Intelligenz (KI) sei nicht mehr aufzuhalten

Mutter äußerte sich auch zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Diese könne man nicht mehr aufhalten, sagte sie. „Bisher kann KI über Algorithmen nur vorausschauend das umsetzen, was theoretisch hätte sein können auf Basis eines von Menschen erschaffenen Kunstwerkes. Darin liegt genau die große Sorge von uns allen: dass es keine vollumfassende Transparenz gibt auch gegenüber dem Konsumenten und keine faire urheberrechtliche Regelung für den Komponisten und die Musiker.“ KI-Programme würden auf Basis existierender Werke großen künstlerischen Reichtums zusammengeschustert. „Die Menschen, die das erschaffen haben, müssen dafür auch entlohnt werden“, so Mutter.