Städtetag fordert Vorkaufsrecht bei Baugrundstücken

Der Deutsche Städtetag hat mehr Einfluss auf die Bauplanung gefordert. „Die Städte brauchen grundsätzlich ein Vorkaufsrecht für alle Grundstücke im Stadtgebiet“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Online Dienstag). Für den Wohnungsbau sowie für Transformationsprojekte wie Verkehrswende, Wärmewende und die Klimaanpassung würden Flächen benötigt. „Da können wir es uns nicht leisten, dass Grundstücke jahrelang brachliegen“, kritisierte Dedy.

Wenn es nicht gelinge, Bauland im Schulterschluss von Städten, Grundstückseigentümern und Projektträgern zu entwickeln, müssten die Städte handeln können, forderte Dedy. Dazu müsse auch das Baugebot im Baugesetzbuch „konsequent vereinfacht werden“. Das Baugebot ermöglicht es, Grundstückseigentümer zum Bauen zu verpflichten. Die Städte sollten dieses Instrument deutlich leichter anwenden können, mahnte der Hauptgeschäftsführer an. Bisher muss ein Baugebot für jeden Einzelfall begründet werden.

Dedy appellierte an die Bundesregierung, trotz der prekären Haushaltslage nicht die Anliegen der Städte nicht aus dem Blick zu verlieren. Es gebe eine ganze Reihe von Maßnahmen, die den Städten helfen würden, Bund und Länder „aber gleichzeitig praktisch keinen Cent kosten“ würden. Das seien alles Punkte, die die Bundesregierung im neuen Jahr schnell angehen müsse.