Die vom NPD-nahen Verein „Revolte Franken“ geplante Neonazi-Demo in Würzburg am Samstag (2. August) findet nun doch statt. Der Verein habe „zum zweiten Mal neue Versammlungsleiter“ nachgemeldet, teilte die Stadt Würzburg am Freitag mit. Ein erster neu gemeldeter Versammlungsleiter sei wie die beiden ursprünglich vom Veranstalter benannten Versammlungsleiter von der Stadt als „ungeeignet und unzuverlässig“ abgelehnt worden.
Der nicht rechtsfähige, weil nicht eingetragene Verein darf seine Versammlung zudem nicht als Aufzug, sondern nur als stationäre Kundgebung abhalten. Außerdem hatte die Stadt den Vierröhrenbrunnen als Ort dafür abgelehnt und als Alternativort den Oberen Mainkai benannt. Die Zufahrt zur „Wöhrl“-Tiefgarage soll von der Alten Mainbrücke aus weiter zugänglich sein, ansonsten werde der Obere Mainkai für den Durchgangsverkehr ab 12 Uhr von der Polizei gesperrt.
Der Verein mit dem Namen „Revolte Franken“ hat unter dem Titel „Europa erwache!“ ab 14 Uhr zu einem EU-kritischen Aufmarsch aufgerufen. Laut Impressum der Vereins-Internetseite steckt hinter der Gruppe ein NPD-Funktionär aus Oberfranken. Auf einschlägigen Internetseiten und Social-Media-Profilen wurde der Demo-Aufruf inzwischen geteilt. Kenner der rechten Szene in Würzburg rechnen, anders als bei Demos vor 15 Jahren, mit überschaubarem Zulauf.
Die Stadt Würzburg hatte bereits vergangenen Freitag über die geplante rechte Demo per Pressemitteilung informiert. Oberbürgermeister Martin Heilig (Grüne) sagte, Würzburg stehe für „ein respektvolles, vielfältiges Miteinander“. Man wolle keinen Rassismus, keine Ausgrenzung wie keine rückwärtsgewandten Ideologien in der Stadt. Würzburg sei „bunt und vielfältig“, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt stünden „für Toleranz, Freiheit und Offenheit“.
Man habe geprüft, ob die Versammlung verboten werden kann, heißt es in der städtischen Mitteilung weiter. Demos seien jedoch grundgesetzlich als Meinungsäußerung geschützt, man könne sie nur in Ausnahmefällen verbieten. Man habe die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus eingeschaltet, so die Stadt. Die Gruppierung „Omas gegen Rechts“ hat für Samstag eine Gegenkundgebung ab 13.30 Uhr in der Langgasse/Ecke Domstraße angemeldet. (2544/01.08.2025)