Stadt Rom bangt um Zeitplan fürs Heilige Jahr

Roms Bürgermeister Gualtieri kommt ins Schwitzen, und das nicht nur wegen des Sommers. Einem der größten Bauprojekte für das Heilige Jahr drohen Verzögerungen. Unter der Erde wurde Ungewöhnliches aus der Antike entdeckt.

Der wichtigsten Baustelle für das Heilige Jahr 2025 in Rom drohen wochenlange Verzögerungen: Wie die Zeitung “Corriere della Sera” am Samstag berichtete, wurden bei Ausschachtungen für einen Autotunnel neben der Engelsburg Entdeckungen gemacht, die selbst für Rom ungewöhnlich sind. So sei eine rund 500 Quadratmeter große Wäscherei, eine antike “Fullonica” gefunden worden. Sie stamme nach ersten Einschätzungen aus dem 2. Jahrhundert nach Christus und liege auf einem Areal, das nach gängiger Hypothese mit der Familie Kaiser Hadrians (117-138) in Verbindung stand.

Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri äußerte sich optimistisch, dass die Bauarbeiten trotz der Funde im Zeitplan bleiben können. Man habe aufgrund ähnlicher Erfahrungen bei früheren Bauprojekten einen ausreichenden “zeitlichen Puffer” eingeplant, zitierte ihn die Zeitung. Die Funde sollen nun ausgegraben und im Park bei Engelsburg wieder aufgebaut werden, so dass sie nach fast 2.000 Jahren wieder allgemein zugänglich sind.

Ob der geplante Fertigstellungstermin der großen Fußgängerzone zwischen Engelsburg und Vatikan bis zum 8. Dezember eingehalten werden kann, hängt nun am Ergebnis weiterer Grabungen. Die Archäologen müssen laut “Corriere” noch eine Schicht von weiteren vier Metern erforschen, bevor die Tunnelarbeiten endgültig freigegeben werden können. Spätester möglicher Fertigstellungstermin ist der kommende 24. Dezember, weil dann der Papst feierlich die Heilige Pforte zum Petersdom öffnet.