Stadt Osnabrück feiert Friedenstag mit internationalem Chortreffen

Die Stadt Osnabrück wird mit einem internationalen Chortreffen und einem öffentlichen Friedenssingen am 25. Oktober den 375. Jahrestag der Verkündung des Westfälischen Friedens begehen. Mit Unterstützung des Deutschen Chorverbandes kämen dazu rund 200 junge Chorsängerinnen und -sänger unter anderem aus den Niederlanden, Frankreich und Schweden nach Osnabrück, sagte der Präsident des Chorverbandes, Ex-Bundespräsident Christian Wulff am Donnerstag. Sie werden am Nachmittag gemeinsam mit dem Osnabrücker Jugendchor und den Bürgern auf dem Marktplatz Friedenslieder singen. Zuvor werden sie auf verschiedenen Open-Air Bühnen in der Stadt auftreten.

Alle Singbegeisterten, weitere Chöre und Besucher, „die ein Zeichen setzen wollen für den Frieden in der Welt, sind eingeladen mitzumachen“, betonte Wulff. Er hoffe, dass Bilder eines friedlichen und singenden Miteinanders an diesem Tag durch Deutschland gingen. Das wäre ein eindrucksvolles Signal für Frieden, Zusammenhalt und Respekt in einer Zeit, in der viele Menschen aufgewühlt und verzweifelt seien angesichts „der Barbarei und der Verletzungen des Völkerrechts in der Ukraine und Israel“.

Auf der Homepage könnten Interessierte sich bereits jetzt Noten und Audio-Dateien zum Üben herunterladen, sagte Projektleiter Michael Schmoll. Gesungen würden unter anderem Songs wie „We shall overcome“, „All we are saying“, „dona nobis pacem“ und das hebräische Friedenslied „Lo yisa goy“. Für Menschen, die sich spontan zum Mitsingen entschieden, würden am 25. Oktober Liederzettel verteilt.

Zum Ende sollen alle gemeinsam das lutherische Kirchenlied „Nun lob mein Seelen den Herren“ singen, sagte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU). Das hätten die Menschen im Jahr 1648 aus Freude über den Frieden nach 30 Jahren Krieg angestimmt, als der in Münster und Osnabrück ausgehandelte Friedensschluss von der Rathaustreppe verkündet wurde.

Das Chortreffen wird den Angaben zufolge umrahmt von politischen Diskussionsrunden. Am Vormittag werde Wulff mit jungen Chormitgliedern über Demokratie und Frieden sprechen. Am Abend wird das SWR-Talkformat „Demokratieforum“ aus dem Felix Nussbaum Haus ausgestrahlt. Moderator Michel Friedmann begrüßt unter anderem Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr München, und die Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, Ursula Schröder.