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Stadt Mainz lässt vorsorglich Wildschweine in Gehege erschießen

Die Stadt Mainz hat aus Angst vor einer möglichen Infektion mit der Afrikanischen Schweinepest die vier Wildschweine im städtischen Wildpark Gonsenheim vorsorglich erschießen lassen. Vorangegangen sei eine „dringende Empfehlung“ des Veterinäramtes des Landkreises Mainz-Bingen, teilte die Verwaltung am Dienstag mit. Ein zuverlässiger Schutz der Tiere in dem weitläufigen Gehege sei nicht zu garantieren gewesen. Insbesondere hätten Besucher die Schweine immer wieder verbotenerweise gefüttert. Hätten sich die Wildschweine mit der Seuche infiziert, wären weitreichende Einschränkungen auch für die Bevölkerung in der Umgebung die Folge gewesen.

Auch für die 18 schweinehaltenden Betriebe in der Region hätte eine Ausbreitung drastische Folgen gehabt. Alternative Lösungen wie der Bau eines Stalls seien verworfen worden, da dies nicht artgerecht sei. Auch ein Abtransport der Wildschweine an einen weiter entfernten Ort sei rechtlich „nicht zulässig gewesen“.

In Rheinland-Pfalz waren im vergangenen Sommer erstmals Fälle der Afrikanischen Schweinepest aufgetreten, vor allem in den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms, nachdem die Seuche zuvor auch auf der hessischen Rheinseite nachgewiesen worden war. Die Krankheit befällt ausschließlich Wild- und Hausschweine und gilt für Menschen als ungefährlich. Sie führt bei den befallenen Tieren zu hohem Fieber, Appetitlosigkeit, Atemproblemen, Blauverfärbungen der Haut und in vielen Fällen zum Tod der Schweine. Im Gegensatz zur klassischen Schweinepest, gibt es keinen Impfstoff.

In den betroffenen Kommunen haben die Behörden weitreichende Einschränkungen für Landwirtschaft, Jagd und Freizeitaktivitäten in der Natur erlassen. Für Gebiete rund um Fundstellen verendeter Tiere gelten, wie im Fall des Oppenheimer Wäldchens, teilweise seit Monaten weitreichende Betretungsverbote. In Hessen mussten nach Erkrankungen in Hausschweinbeständen bereits mehrere Tausend Tiere gekeult werden.