Die Stadt Kassel hat das Kunstwerk „Public Daycare / Eltern und Kleinkinder Krippe“ gekauft. Eine Spendenaktion habe den Ankauf ermöglicht, teilte die Stadt am Freitag mit. Das Werk der brasilianischen Künstlerin Graziela Kunsch habe 2022 auf der documenta 15 für große Begeisterung gesorgt, weshalb 2023 eine Spendenaktion ins Leben gerufen worden sei. Die Summe für den Ankauf inklusive aller sonstigen Leistungen und Nebenkosten betrage rund 80.000 Euro.
Während der documenta 15 war das Kunstwerk „Public Daycare“ den Angaben zufolge Teil der „Fridskul“ (Fridericianum als Schule). Die Künstlerin hatte im Erdgeschoss des Museums einen Raum des Voneinanderlernens und Begegnens mit verschiedenen Spielgeräten aus Holz gestaltet. Die nutzbare Installation „Eltern und Kleinkinder Krippe“ für Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren sei vom pädagogischen Ansatz der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler (1902-1984) und deren Erkenntnissen zur freien Bewegungsentwicklung inspiriert.
Eingerichtet werde „Public Daycare“ in Kassel zunächst in der Wolfsschlucht 18A, einem innerstädtischen Begegnungs-, Spiel- und Lernort für Kinder und Jugendliche von 0 bis 12 Jahren und ihre Begleitpersonen. „Auch in den neuen Räumlichkeiten geht es darum, mit der ‚Public Daycare‘ einen Ort zu schaffen, in dem nicht das Lehren der Babys und Kleinkinder durch ihre Eltern im Vordergrund steht“, sagte Kunsch. Vielmehr solle Erwachsenen ermöglicht werden, von Babys zu lernen und deren Autonomie zu fördern. Die Stadt Kassel unterstützt den Betrieb des Kunstwerks laut Mitteilung mit jährlich 15.000 Euro.