Staatssekretärin reist nach Südostasien – Thema Lieferketten
Über ein Gesetz zu Lieferketten im Handel wird hierzulande kontrovers diskutiert. Die parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium reist nach Vietnam und Kambodscha – dort geht es auch um Lieferketten.
Südostasien ist aus Sicht der parlamentarischen Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Bärbel Kofler (SPD), eine wichtige Region, “um globale Herausforderungen gemeinsam und zum Vorteil von allen Beteiligten anzugehen”. Kofler begann am Sonntag eine Reise nach Vietnam und Kambodscha. In Vietnam gehe es um die Umsetzung einer “sozial gerechten Energietransformation” – einerseits als Beitrag zu einer weltweiten Energiewende, andererseits für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der örtlichen Wirtschaft. “In Kambodscha liegt ein zentraler Schwerpunkt unserer Zusammenarbeit auf guten Produktionsbedingungen für nachhaltige globale Lieferketten.”
Deutschland sei ein langjähriger Partner Kambodschas bei der Einführung und Reformierung von sozialer Sicherung, erklärte das Entwicklungsministerium. Ein Ziel sei, den Aufbau einer umfassenden Gesundheitsversorgung zu begleiten. Im Textilsektor wolle sich Kofler über Aktivitäten einer Initiative für existenzsichernde Löhne für Beschäftigte in der Bekleidungs-, Textil- und Schuhindustrie austauschen.
Darüber hinaus informiere sie sich, wie kambodschanische Unternehmen bei der Einhaltung von Anforderungen an Sorgfaltspflichten durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt würden. Diese ergäben sich unter anderem aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.
Das deutsche Lieferkettengesetz gilt seit Anfang 2023. Es verpflichtet Unternehmen ab einer Größe von 1.000 Mitarbeitern zur Einhaltung bestimmter Sorgfaltspflichten. Es soll dafür sorgen, dass Unternehmen Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten bei ihren Zulieferern übernehmen. Dazu gehören beispielsweise der Schutz vor Kinderarbeit, das Recht auf faire Löhne und der Umweltschutz. Immer wieder gibt es Kritik an dem Gesetz, etwa aus der Wirtschaft.