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Berliner Staatsbibliothek bekommt mittelalterliche Handschrift zurück

Die Berliner Staatsbibliothek hat eine kostbare französischsprachige Handschrift aus dem späten 14. Jahrhundert zurückerhalten. Übergeben wurde sie am Dienstag von der schwedischen Botschafterin in Deutschland, Veronika Wand-Danielsson. Die Handschrift war den Angaben zufolge ursprünglich Teil des historischen Bestandes der Berliner Staatsbibliothek und hatte sich seit Mitte der 1960er Jahre im Besitz der Universitätsbibliothek im südschwedischen Lund befunden.

Die reich verzierte Schrift wurde den Angaben zufolge 1887 von der damaligen Preußischen Staatsbibliothek erworben und unter der Signatur „Ms. gall. oct. 28“ geführt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie mit vielen anderen wertvollen Objekten zum Schutz vor Bombenangriffen nach Schlesien ausgelagert. Dort verlor sich ihre Spur. Sie wurde vermutlich entwendet und ohne dokumentierte Herkunft auf dem internationalen antiquarischen Markt angeboten, hieß es. 1965 gelangte sie ohne Kenntnis von etwaigen Ansprüchen in den Besitz der Universitätsbibliothek Lund.

Dank intensiver Forschung und Zusammenarbeit beider Bibliotheken habe nun zweifelsfrei festgestellt werden können, dass es sich bei „Medeltidshandskrift 53“, so die schwedische Bezeichnung, um das einstige Berliner Exemplar handelt, erklärte die Staatsbibliothek. Generaldirektor Achim Bonte nannte die Rückgabe der Handschrift „beispielhaft für einen verantwortungsvollen und respektvollen Umgang mit Kulturgut“.