Sportpfarrer: IOC soll Olympia als Plattform des Friedens nutzen

Angesichts der vielen Konflikte weltweit gibt es Forderungen an das Internationale Olympische Komitee (IOC), die Sommerspiele in Paris für Friedensbemühungen zu nutzen. Der österreichische Olympia-Seelsorger Bernhard Maier schlug IOC-Präsident Thomas Bach vor, Sportlerinnen und Sportler, die wegen Feindschaften ihrer Staaten in Konflikt stehen, zu Begegnungstreffen einzuladen. „Dabei könnten sich die Athleten einmal ausreden und auch einander zuhören, was der andere am Herzen hat“, sagte der Priester der österreichischen Presseagentur Kathpress (Donnerstag). Er habe seinen Vorschlag bereits dem IOC übermittelt, so der Salesianerpater.

Die 33. Olympischen Sommerspiele in Paris dauern vom 26. Juli bis 11. August. Anschließend finden dort vom 28. August bis 8. September die 17. Paralympics statt.

Weiter sagte Pater Maier, das unparteiische, neutrale IOC sei für eine solche Initiative bestens geeignet, und Präsident Bach habe die entsprechende Autorität. Er verwies auch auf die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona, wo es ein großes Religionszentrum namens „Abraham“ gab – in Anlehnung an die drei abrahamitischen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam. Ein solches Angebot könnte auch für Sportler jüdischen, christlichen, muslimischen oder anderen Glaubens ein „Eisbrecher“ sein, unterstrich Maier, der Österreichs Athleten bislang bei 16 Olympischen Spielen sowie bei sieben Paralympischen Wettkämpfen begleitet hat.

Als ermutigend bezeichnete der Ordensmann den Appell des Papstes, der mit Blick auf die Olympischen Spiele 2024 die verbindende Kraft des Sportes hervorgehoben hatte. Franziskus hatte Mitte Januar im Vatikan die Hoffnung geäußert, „dass der Sport in dem besonders dunklen historischen Moment, den wir erleben, Brücken errichten, Barrieren abbauen und Beziehungen des Friedens fördern kann“.