Spitzenverdiener bei Medienaufsicht bekommt 263.000 Euro im Jahr

Der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Tobias Schmid, hat im vergangenen Jahr eine Vergütung in Höhe von insgesamt 263.000 Euro erhalten. Das geht aus dem online veröffentlichten Jahresabschluss 2023 der Medienanstalt hervor. In dem Betrag enthalten waren 14.000 Euro Sachbezüge für den geldwerten Vorteil des privat zu versteuernden Dienstwagens. Damit rangierte Schmid vor dem Präsidenten der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Thorsten Schmiege. Er bekam 2023 eine Vergütung (inklusive Sachbezüge) in Höhe von insgesamt rund 230.000 Euro. Das teilte die BLM auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit. Die BLM und die LfM sind die beiden größten der insgesamt 14 Landesmedienanstalten.

Bei der Vergütung der Direktoren der Landesmedienanstalten gibt es unterschiedliche Modelle, wie eine epd-Umfrage bei den Landesmedienanstalten ergab. So erfolgt diese bei mehreren Aufsichtsbehörden nach beamtenrechtlichen Vorgaben, sodass bestimmte Sozialabgaben von den Amtsinhabern nicht zu zahlen sind. Überwiegend erfolgt die Vergütung nach oder in Anlehnung einer bestimmten Beamten-Besoldungsgruppe des jeweiligen Bundeslands.

Demnach erhielt Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, im vorigen Jahr rund 139.000 Euro. Außerdem habe er eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 1.848 Euro bekommen. Murad Erdemir, Direktor der Medienanstalt Hessen, bekam 2023 insgesamt rund 147.000 Euro. Die Direktorin der Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein, Eva-Maria Sommer, bekam knapp 154.000 Euro. Hinzu kamen Sachbezüge in Höhe von rund 7.700 Euro. Die Direktorin der Medienanstalt Berlin/Brandenburg, Eva Flecken, erhielt rund 126.500 Euro.

Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) in Stuttgart teilte mit, dass ihr Präsident Wolfgang Kreißig im vergangenen Jahr eine Vergütung in Höhe von rund 134.000 Euro erhalten habe. Der Präsident der LfK sei gemäß dem baden-württembergischen Mediengesetz Beamter auf Zeit.

Auch bei der Medienanstalt Sachsen-Anhalt ist der Direktor Beamter. Die Bezüge von Behördenchef Martin Heine beliefen sich demnach auf rund 106.000 Euro. Bei der Landesmedienanstalt Saarland erhielt deren Direktorin Ruth Meyer im Jahr 2023 rund 124.000 Euro. Die Bremische Landesmedienanstalt bezifferte die Jahresvergütung ihrer Direktorin Cornelia Holsten im Jahr 2023 auf knapp 125.000 Euro.

Drei Medienanstalten wollten die Jahresvergütungen ihrer Direktoren auf Nachfrage nicht nennen: die Niedersächsische Landesmedienanstalt, die Thüringer Landesmedienanstalt und die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern. Die drei Behörden gaben jeweils nur die Besoldungsgruppe an, nach der die Direktorenvergütung erfolgt. Bei der Sächsischen Landesmedienanstalt gibt es keinen hauptamtlichen Direktoren oder Präsidenten.