Spendensammlung von Adveniat eröffnet

Das katholische Hilfswerk Adveniat hat seine diesjährige bundesweite Spendenaktion für Lateinamerika eröffnet. Der guatemaltekische Kardinal Álvaro Leonel Ramazzini betonte anlässlich des Festgottesdienstes zum Beginn der Spendensammlung am Sonntag im Erfurter Dom, Christinnen und Christen dürften sich nicht vor dem Elend und der Diskriminierung in der Welt verschließen. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Egoismus und ethnische Auseinandersetzungen seien heutzutage eine der größten Sünden der Menschheit.

Der Theologe betonte, Adveniat erfülle als christliches Hilfswerk zwei wichtige Aufgaben. Es zeige den Christinnen und Christen in Deutschland, wer Hilfe und Liebe brauche. Zugleich wecke es mit der Verbindung, die während der Spendenaktion auch finanziell geschaffen werde, ein lebendiges Gefühl der geistlichen Geschwisterlichkeit in der deutschen Gesellschaft mit den Menschen in Lateinamerika.

Maria Lourdes Alvarez von der Flüchtlingshilfe im kolumbianischen Bistum Apartadó betonte in einem Wort an die Gemeinde das Elend der Flüchtlinge in ihrem Land. Fast eine halbe Million Menschen hätten allein in diesem Jahr auf ihrer Flucht vor Verfolgung und Gewalt zu Fuß den lebensgefährlichen Darién-Dschungel zwischen Kolumbien und Panama durchquert. Das Gebiet werde von brutalen Drogenkartellen, Menschenhändlern und Paramilitärs kontrolliert.

Adveniat ist das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland. Es finanziert sich nach eigenen Angaben zu 95 Prozent aus Spenden. Die diesjährige Weihnachtsaktion steht unter dem Motto „Flucht trennt. Hilfe verbindet“.