Spendenparlament zieht positive Jahresbilanz

Deutlich mehr als eine halbe Million Euro hat das Spendenparlament gegeben – und manches wohltätige Projekt erst möglich gemacht.

Dreimal pro Jahr trifft sich das Spendenparlament (Archivfoto)
Dreimal pro Jahr trifft sich das Spendenparlament (Archivfoto)Thies Ibold / Spendenparlament

Hamburg. Das Hamburger Spendenparlament hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben 53 soziale Projekte mit 690.000 Euro gefördert. 2018 seien es nur 39 Projekte und 600.000 Euro gewesen, bilanziert der Parlamentsvorsitzende Uwe Kirchner. Die Fördermittel seien dorthin geflossen, wo sie Kindern und Jugendlichen, Armen, Obdachlosen und isolierten Menschen Mut machen konnten, Hilfe zur Selbsthilfe und neue Perspektiven zu entwickeln. Mit diesen Zahlen sei das Hamburger Spendenparlament das größte von insgesamt 26 Parlamenten in Deutschland, Wien, Zürich und Brüssel.

Mit seinem Ziel, notwendige soziale Projekte anzuschieben, sei das Spendenparlament „ein wichtiger Partner für Initiativen in der Hansestadt“, sagte Kirchner. Es trage dazu bei, die ehrenamtliche Tätigkeit zu fördern. „Wir sind Starthilfe und Rettungsanker für Initiativen, aber auch ein wichtiger Multiplikator für ehrenamtliche Tätigkeit in der Stadt.“ Allein beim Spendenparlament seien 70 Ehrenamtliche aktiv.

Fördermittel meist von Mitgliedern

Größere Fördersummen wurden in diesem Jahr aufgewandt für die vorberufliche Förderung der Hamburger Stadtteilmütter, die seit 2010 in allen Hamburger Bezirken erfolgreiche Integrationsarbeit leisten (71.000 Euro). Die Beratungsstelle „sichtbar!“ für gehörlose Menschen in psychischen Krisen erhielt 42.000 Euro. Weitere 36.000 Euro waren Starthilfe für den Duschbus für Obdachlose, der Anfang Dezember seinen Betrieb aufnahm.

Alle Projekte würden intensiv auf Notwendigkeit und Nachhaltigkeit geprüft, bevor das Parlament in drei Sitzungen pro Jahr über die Vergabe der Mittel entscheidet, sagte Kirchner. „Wir wollen wirksam und effizient fördern. Dabei beraten wir Initiativen und können aufgrund langjähriger Erfahrung oftmals auch Hilfestellung geben, damit ein Projekt erfolgreich anläuft und weitere Spender findet.“ Der größte Teil der Fördermittel kommt von den 3.200 Mitgliedern. Doch auch viele Unternehmen helfen mit Spenden, Sammelaktionen und Sachleistungen.

Seit seiner Gründung 1996 hat das Hamburger Spendenparlament nach eigenen Angaben rund 1.350 Projekte gegen Obdachlosigkeit, Armut und Isolation mit mehr als 13 Millionen Euro unterstützt. Dreimal jährlich entscheiden die Mitglieder auf öffentlichen Sitzungen, welche gemeinnützigen Projekte Spenden erhalten. Gäste sind stets willkommen. Stimmberechtigt sind alle, die einen Mitgliedsbeitrag von mindestens 5 Euro im Monat bezahlen. (epd)