Spendenlauf für Straßenkinder – ohne Geld von Köln nach Leipzig

Ein ehemaliger Stuntman ist heute in Köln zu einem ungewöhnlichen Fußmarsch aufgebrochen. Ohne Geld und Proviant will er nach Leipzig marschieren. Seine Tour hat einen ernsten Hintergrund.

Um auf die Situation von Straßenkindern in Deutschland aufmerksam zu machen, hat ein 41-Jähriger einen ungewöhnlichen Spendenlauf gestartet. Tobias Nied brach am Montag in Köln zu einem Fußmarsch nach Leipzig auf, wie die Off Road Kids Stiftung mitteilte. Er wolle den rund 450 Kilometer langen Weg ohne Geld und Proviant zurücklegen und Spenden für die Hilfsorganisation sammeln.

Der aus der Nähe von Leipzig stammende Nied will auf seiner Reise unter freiem Himmel übernachten, wie es hieß. Er plant, Flaschenpfand zu sammeln, um sich Nahrung zu kaufen, und verzichtet auf digitale Navigation. Im Gepäck hat er nur zehn Gegenstände, darunter ein Schlafsack, eine Isomatte und ein Buschmesser. Als ehemaliger Stuntman und selbstständiger Handwerker, der Requisiten und Bühnenausstattungen baue, sei er daran gewöhnt, mit herausfordernden Situationen umzugehen.

Laut der Off Road Kids Stiftung leben immer mehr Minderjährige und junge Erwachsene in Deutschland auf der Straße. Ihr zufolge gibt es bundesweit 38.000 junge Menschen unter 27 in versteckter oder offener Obdachlosigkeit.

Off Road Kids ist nach eigenen Angaben die erste und einzige bundesweit arbeitende Hilfsorganisation für Straßenkinder in Deutschland. Sie bietet Anlaufstellen in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Hamburg und Köln.