Der SPD-Fraktionschef Miersch kritisiert den Umgang der Union mit Frauke Brosius-Gersdorf. Er fordert direkte Gespräche statt pauschaler Angriffe. Dabei sollten sich die Parteien ein Beispiel an der Kirche nehmen.
Nach einem Telefonat des Bamberger Erzbischofs Herwig Gössl mit der Juristin Frauke Brosius-Gersdorf hat der SPD-Fraktionschef im Bundestag, Matthias Miersch, die Union zum Nacheifern aufgefordert. “Es verdient Respekt, dass hochrangige Vertreter der katholischen Kirche das direkte Gespräch mit Prof. Dr. Brosius-Gersdorf suchen und einräumen, falsch informiert gewesen zu sein”, sagte Miersch laut einer Vorabmeldung den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Wochenende). Dies sei “ein starkes und aufrichtiges Zeichen in Zeiten, in denen gezielte Falschinformationen und Kampagnen von rechts außen den Diskurs vergiften”.
Miersch nannte es ein “Gebot der Fairness”, wenn auch Vertreter der Union das Gespräch mit Brosius-Gersdorf suchen würden, anstatt sich “täglich reflexartig an Rücktrittsforderungen zu beteiligen”. Nur so sei ein respektvoller und demokratischer Umgang mit ihr möglich.
Gössl und Brosius-Gersdorf hatten sich am Donnerstag telefonisch ausgetauscht. Der Bamberger Erzbischof hatte dabei bedauert, über Positionen der Juristin falsch informiert geworden zu sein, die er in einer Predigt am vergangenen Sonntag angesprochen hatte. Das Gespräch sei in einer respektvollen Atmosphäre verlaufen, hieß es danach vom Bistum.