Spaltung zwischen Arm und Reich wird am stärksten empfunden

Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland sehen einer Studie zufolge die Gesellschaft gespalten in Arm und Reich. 64 Prozent der Befragten einer am Montag von der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Hessen in Wiesbaden vorgestellten Befragung der Organisation „More in Common“ stimmten der Aussage zu, in dieser Hinsicht sei die deutsche Gesellschaft am stärksten gespalten. Für diese Studie hatte das Meinungsforschungsinstitut Kantar 2.016 Menschen befragt.

43 Prozent der Befragten sehen die gesellschaftliche Spaltung demnach besonders stark in der Frage des Klimaschutzes. Diese Antwortmöglichkeit wurde somit am zweithäufigsten genannt. Die Trennlinie zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sahen 42 Prozent als besonders wirkmächtig.

Deutlich schwächer ausgeprägt, aber immer noch relativ weit vorne lag das Spaltungsempfinden hingegen zwischen links und rechts (27 Prozent) oder zwischen Ost und West (20 Prozent). Hingegen gaben nur 4 Prozent der Befragten an, Deutschland sei zwischen Männern und Frauen gespalten. Nur 1 Prozent sahen das Land überhaupt nicht gespalten.

Das Ungerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung hat sich laut der Studie im Vergleich zu Vorgängeruntersuchungen erhöht. 80 Prozent der Befragten gaben in der Studie an, in Deutschland gehe es eher ungerecht zu. Im vergangenen Jahr sagten das noch 74 Prozent, im Jahr 2021 sogar nur 48 Prozent.